ADAC warnt: Herbst ist Hochsaison für Wildwechsel

Der ADAC rät zu erhöhter Vorsicht: Weil die Tage jetzt kürzer werden, müssen Autofahrer wieder mit mehr Wildwechsel rechnen.

Das heißt, Autofahrer müssen besonders in den Morgen- und Abendstunden wieder mit mehr Wildwechsel rechnen. Die Wildtiere orientieren sich nach ihrer inneren Uhr. Sie sind in dieser Zeit auf Nahrungssuche und die meisten Autofahrer auf dem Berufsweg. Laut dem Deutschen Jadgverband (DJV) kollidiert in Deutschland alle 2,5 Minuten ein Wildtier mit einem Fahrzeug - Daraus resultieren dutzende Tote, über 2.500 Verletzte und mehr als eine halbe Milliarde Euro Sachschaden jährlich.

Die größte Gefahr droht Autofahrern an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern in der Dämmerung. Wildwarnreflektoren oder andere technische Maßnahmen bietet keinen zuverlässigen Schutz vor Wildunfällen!

Wie lässt sich ein Wildunfall verhindern?

  • Generell gilt: Geschwindigkeit entlang der unübersichtlichen Feld- und Waldränder drosseln, besonders in den Gefahrenbereichen, die mit dem Schild “Achtung, Wildwechsel” gekennzeichnet sind! (Bei Tempo 80 kann ein Fahrzeug noch rechtzeitig zum Stehen gebracht werden, wenn in 60 Meter Entfernung ein Wildtier auf die Straße springt. Bei Tempo 100 gelingt das nicht mehr.)
  • Straßenränder im Blick behalten und den Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen einhalten!
  • Wenn sich ein Tier bereits auf der Fahrbahn oder am Fahrbahnrand befindet: bremsen, das Fernlicht ausschalten und durch Hupen versuchen, das Wild zu vertreiben.
  • ACHTUNG: Mit den Scheinwerfern aufzublenden, bewirkt eher das Gegenteil: Das grelle Licht irritiert die Tiere, sie verlieren die Orientierung.
  • Quert ein Reh oder Wildschwein die Fahrbahn, immer daran denken: Ein Tier kommt selten allein. Meist sind „Nachzügler“ nicht weit.



Wenn der Zusammenstoß nicht mehr vermeidbar ist

Ist ein Wildunfall trotz vorsichtiger Fahrweise nicht zu vermeiden, auf keinen Fall unkontrolliert ausweichen. Die Gefahren für sich selbst (z.B. durch Baumaufprall) und den Gegenverkehr oder nachfolgenden Verkehr sind bei Ausweichmanövern in der Regel gefährlicher als der Zusammenstoß mit dem Wild. Sicherer ist es, so stark wie möglich zu bremsen und im Moment des Aufpralls das Lenkrad gut festzuhalten.



Das Verhalten nach dem Unfall

Wenn es zu einem Unfall gekommen ist, folgende Tipps beachten:

  • Fahrzeug abstellen und Warnblinklicht einschalten
  • Warnweste anziehen, das Warndreieck aufstellen und rufen die Polizei anrufen (110)
  • Sind Personen verletzt: Erste Hilfe leisten und die 112 alarmieren
  • An die eigene Sicherheit denken: Tote Tiere sollten nach Möglichkeit von der Fahrbahn gezogen werden. Wegen der Infektions- und Verletzungsgefahr sollten sie nur mit Handschuhen angefasst werden..
  • Lebt das Wildtier noch? Abstand halten!
  • Das Wildtier ist verletzt und flüchtet: Ihm nicht folgen! Der für das Revier zuständige Jäger muss informiert werden. Dieser stellt die Wildunfallbescheinigung aus, die der Autofahrer zur Schadenregulierung mit der Versicherung benötigt. Die Polizei kann dabei weiterhelfen.


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