Gewalt an Elite-Internat: Düstere Serie «Evil» aus Schweden

Mini-Serie "Evil" bei Arte
© Audruis Solominas/HR/Arte/dpa

TV-Ausblick

Berlin (dpa) - Der 16-jährige Erik Ponti (Isac Calmroth) prügelt brutal auf einen Mitschüler ein, bis das Blut des Opfers in sein von Zorn verzerrtes Gesicht spritzt. Das bleibt nicht ohne Folgen. Eriks Mutter eröffnet ihm, dass er wieder einmal von der Schule geworfen wurde. Das Internat Stjernsberg sei seine letzte Chance, den Schulabschluss zu schaffen. So beginnt die Roman-Verfilmung aus dem Jahr 2023 des autobiografischen Romans «Evil - Das Böse» (1981) des schwedischen Bestseller-Autors Jan Guillou. 

Arte zeigt die sechsteilige Serie am morgigen Donnerstag (28.11.) ab 21.50 Uhr, in der Arte-Mediathek ist sie bereits jetzt zu sehen.

Stjernsberg ist nicht wie jede andere Schule: Dort herrscht ein klares Regiment von Regeln und Gesetzen, dem sich alle Schüler unterwerfen müssen. Die Älteren herrschen über die Jüngeren mit eiserner Faust.

Kameradenerziehung fordert Tribut

Schnell merkt der kluge, aber hitzköpfige Erik, dass er sich mit dem Schülerrat und dessen Gesetzen anfreunden muss, will er das Abitur an dem Elite-Internat im Stockholm der 1950er-Jahre machen. Wegen Kleinigkeiten werden Schüler geschlagen und gequält. Die sogenannte «Kameradenerziehung» zwingt die Jüngeren, den Älteren zu dienen und auf ihre perfiden Spiele einzugehen. Einem Schüler aus der Unterstufe wird beim gemeinsamen Abendessen mit einem Löffel auf den Kopf geschlagen, weil er sein Glas umgeworfen hat. 

Sport als Ausweg aus der Gewalt

In «Evil» dient der Sport für Erik dazu, dem brutalen System der Primaner, der Älteren, zu entgehen. Er ist ein begabter Schwimmer, der sich mit den höheren Jahrgängen mühelos im Wettkampf behaupten kann. Als er einen Primaner bei der Schwimm-Meisterschaft schlägt, wird ihm klar, dass es einen Weg gibt, die Gewalt an der Schule zu beenden. Dabei hilft sein Mitschüler Pierre Tanguy (Alexander Gustavsson). Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft unter Leidensgenossen. Auch knüpft er zarte Bande mit Marja (Thea Sofie Loch Næss), die im Internat das Essen verteilt.

Gewalt als beherrschendes Motiv

Die Gewalt spielt eine große Rolle in Eriks Leben und dem seiner Mutter Karin (Ruth Vega Fernandez). Sein Stiefvater schlägt ihn, wenn er in seinem Leben als Oberkellner, vom Chef angefahren wurde. Auch Eriks Mutter muss mit dem cholerischen Ehemann leben. 

Die Serie zeigt in eindringlichen Szenen, wie eine unselige Spirale der Aggression Eriks und das Leben seiner Mitschüler beherrscht. Das Publikum bangt mit Erik mit und erlebt in einem düsteren und spannenden Handlungsbogen, wie der Held stets neue Wege findet, der Gewalt im Internat und zu Hause die Stirn zu bieten.

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