Innovatives Projekt am heimischen Flughafen

Airport Paderborn / Lippstadt will klimafreundlicher werden. Geld kommt vom Bund.

v.l.: Geschäftsführer Roland Hüser, Projektleiter Stefan Kracht, Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Christoph Rüther
© v.l.: Geschäftsführer Roland Hüser, Projektleiter Stefan Kracht, Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Christoph Rüther | Foto: Flughafen Paderborn/Lippstadt GmbH

Zwölf Millionen Euro für einen klimafreundlicheren Luftverkehr: Am Flughafen Paderborn/Lippstadt läuft ein Projekt, das Abgase und Lärm am Flughafen deutlich reduzieren soll. Kern des Projekts ist, dass Flugzeuge künftig von autonom fahrenden Elektrofahrzeugen auf dem Flughafen manövriert werden sollen.

Der Airport Paderborn/Lippstadt will zu einem weitgehend automatisierten Flughafen werden - und das als erster Airport der Welt. Flugzeuge, die bei uns starten oder landen, sollen automatisch zur Landebahn gebracht oder von dort abgeholt werden. Selbstfahrende Elektrofahrzeuge sollen die Flugzeuge dann über den Flughafen bringen. Auch das Tanken und Andocken der Flugzeuge an den Terminal soll in Zukunft autonom gehen. Der Bund fördert das Projekt am Flughafen Paderborn/Lippstadt mit insgesamt zwölf Millionen Euro bis 2025.

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Mit insgesamt zwölf Millionen Euro fördert der Bund im Rahmen des Etats für Digitales und Verkehr das Projekt "AeM-Speedport" am Innovationsflughafen PAD. Unter der Regie des erfahrenen Luftfahrt-Experten Stefan Kracht wollen die beteiligten Unternehmen ADB Safegate und Mototok das autonome Manövrieren von Flugzeugen voranbringen und dadurch wertvolle Beiträge zur Reduktion der Klima- und Umweltbelastung leisten. Damit wird der Flughafen Paderborn/Lippstadt zu einem innovativen Real-Labor für Spitzentechnologie.

"Schritt für Schritt entwickeln wir eine einzigartige Umgebung für Entwicklung, Test und Validierung von zukünftigen Landside, Airside und Terminal Operations. Dabei haben wir vor allem auch nachhaltige und autonome Systeme im Blick, mit denen sich die Abläufe an Flughäfen optimieren lassen", betont der Initiator des Innovationsflughafens am Flughafen Paderborn/Lippstadt, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Rüther. "Durch den 24-Stunden-Betrieb, unsere überschaubare Größe und alle Einrichtungen eines Verkehrsflughafens verfügt Paderborn/Lippstadt über hervorragende Voraussetzungen als Innovationsflughafen", betont Flughafen-Geschäftsführer Roland Hüser.

Das Projekt "AeM Speedport" steht für eine signifikante Transformation in der Aviation Industrie: Flugzeuge sollen schon bald völlig autonom und ohne Triebwerksleistung von der Parkposition in Richtung Startbahn manövriert werden und nach der Landung zum Gate. Mit ADB Safegate und Mototok sind zwei internationale Spitzenunternehmen als Projektpartner am Start, die höchst effektives Air Traffic Management anbieten und neue Umweltstandards für Flughäfen sowie nachhaltige Lösungen für die Airline Industrie entwickeln wollen. Hauptziel des Projekts sind außerdem signifikante Optimierungen im Bereich Ground-Operation. „Ein signifikantes und messbares Einsparungspotenzial hat man in der Luftfahrt heutzutage definitiv eher am Boden als in der Luft", betont Kracht.

Kernstück der Steuerung wird ein interaktives Kontrollzentrum sein, in dem alle Bewegungen der Flugzeuge mittels modernster Sensorik und durch KI-unterstützte Prozesse vorgenommen werden. Das Flugzeug wird zentral vom Lotsen gesteuert und völlig autonom aus seiner Parkposition zu einem vorherbestimmten Punkt an der Startbahn gebracht. Dieser Ansatz führt zu einer verbesserten Flughafenleistung für alle beteiligten Stakeholder (Airlines, Ground Service Provider, und Flugsicherung). Dieser Projektansatz automatisiert höchst kritische Prozesse auf dem Vorfeld und darüber hinaus, als Teil der Vision eines voll automatisierten Airports der Zukunft. Kracht erläutert die Vision: „Als erster, voll automatisierter Airport der Zukunft wird der Flughafen Paderborn/Lippstadt weltweit Leadership-Charakter bekommen und für CO2 freundliche Technologien in der Aviation Industrie zukunftweisend sein.“

Zudem wird Paderborn/Lippstadt mit diesem Projektansatz ein wichtiger Partner des Forschungsprogramms "SESAR" werden, eine von der europäischen Kommission und EUROCONTOL ins Leben gerufene Initiative zur Vereinheitlichung, Harmonisierung und Synchronisierung der Dienste im Rahmen des europäischen Flugverkehr-Managements (ATM). So entwickelt sich Paderborn/Lippstadt zu einem Modell-Flughafen, an dem alle Abläufe eines Airports vollumfänglich integriert und vollautomatisiert dargestellt werden können.

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