Ausbildungen: Neue Wege gehen
Veröffentlicht: Donnerstag, 07.07.2022 06:47
Das Klinikum Stadt Soest und die Feuerwehr Werl zeigen gute Beispiele, warum die Ausbildung mit der Digitalisierung gut zusammen passen kann.

Klinikum: Nicht mehr nur am echten Menschen
Wer in der Pflege ausgebildet wird, muss normalerweise am echten Menschen üben. Am Klinikum Stadt Soest ändert sich das jetzt: Den Auszubildenden stehen im neuen "Skills Lab" jetzt vier lebensechte Simulationspuppen zur Verfügung. Diese Puppen haben Puls, Atmung und Herzschlag und können sprechen. Pflege-Azubi Niklas ist von der Idee begeistert: "Ich finde das Konzept echt super, vor allem, weil die Puppe mit einem spricht. Vorher musste man sich den ganzen Dialog selber im Kopf überlegen. Und jetzt spricht diese Puppe mit einem... Also, ich finde es genial!" Insgesamt hat das neue Skills Lab am Klinikum Stadt Soest 469.000 Euro gekostet. Das Land NRW hat das Projekt gefördert.
Pflegeschulen-Leiter Michael Steinhoff ist begeistert von den vier Puppen und freut sich über die neuen Möglichkeiten in der Ausbildung: "Wir können eigentlich jeden Zustand per Programmierung herstellen, wo jemand auch hineinrutscht und Auszubildende das dann auch wahrnehmen sollen und darauf reagieren sollen." Für die neue Ausbildungsrunde ab dem 01. Oktober sind noch ein paar Plätze frei. Bewerbungen nimmt das Klinikum noch an.
Feuerwehr: VR ersetzt nicht alles
Große Aufmerksamkeit von den Kollegen bekommt aktuell die Feuerwehr in Werl. Seit einiger Zeit gibt es dort nämlich die Möglichkeit, Brandszenarien und Löscharbeiten virtuell zu üben. Eine Art Computerspiel mit einer VR-Brille und verschiedenen Brandszenarien unterstützt hier die Ausbildung. Löschzugleiter Karsten Korte ist begeistert von der neuen Technik am Standort: "Man hat keine Gefahr, man kann Feuer bekämpfen, ohne dass man jemanden verletzen kann. Und das ist halt das Schöne dabei. Es ersetzt nicht die praktische Ausbildung. Das ist noch nicht ganz die Wirklichkeit, die sieht immer noch ein bisschen anders aus. Aber es kann ein super Zusatzeffekt sein für die Ausbildung." Die Anschaffung solcher VR-Brillen liegt zwischen 2500 und 4000 Euro. Die Freiwillige Feuerwehr in Werl hat die Technik vom Hersteller als Tester zur Verfügung gestellt bekommen.
Wir waren im Klinikum Stadt Soest und bei der Werler Feuerwehr vor Ort und haben uns die neuen Wege in der Ausbildung angeschaut. Hier geht es zur Bildergalerie.