Auslastungsgrenze im Soester Frauenhaus erreicht
Veröffentlicht: Mittwoch, 08.03.2023 09:36
Das Soester Frauenhaus legt zum Weltfrauentag eine erschreckende Bilanz vor: Sie waren im letzten Jahr so ausgelastet, dass schutzsuchenden Frauen Absagen erteilt werden mussten.

Die Bilanz
Das Frauenhaus Soest in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW) hat 8 Plätze für Frauen, hinzukommen ihre Kinder - Fast 7.100 Belegungstage zählte das Soester Frauenhaus vergangenes Jahr. Der Durchschnitt der Vorjahre liegt mit 6.000 Belegungstagen deutlich darunter. (Jeder Tag, den eine Frau im Frauenhaus verbringt, zählt als ein Belegungstag) Eine erschreckende Bilanz - auch weil das Haus im vergangenen Jahr 84 Absagen aussprechen musste, weil das Schutzhaus voll- oder sogar überbelegt war.
Probleme
Einige Aufenthalte hätten sich u.a. wegen der zunehmenden Dauer der Wohnungssuche verlängert. So sind Plätze für den „Akut-Schutz“ nicht frei und ungewöhnlich lange belegt. Deutlich wird auch, dass die Problemlagen der betroffenen Familien zunehmend komplexer werden.
„Wir waren durchgängig belegt, teilweise auch überbelegt. Dies bedeutet im Klartext: Frauen schlafen mit ihren Kindern in einem Bett oder es teilen sich zwei Kinder ein Bett“, erläutert die Leiterin des Schutzhauses.
Hoffnung auf Förderung
Die evangelische Frauenhilfe in Westfalen fordert jetzt mehr Geld, um mehr Plätze für Frauen anbieten und mehr Mitarbeiterinnen einstellen zu können. Erfreulicherweise soll es noch in diesem Jahr eine neue Landesförderung für eine zusätzliche Mitarbeiterinnen-Stelle im Kinderbereich, die an eine Trauma-pädagogische Zusatzausbildung geknüpft ist, geben. Aber auch diese wird nicht zu 100 % gefördert, sodass das Haus auf weitere finanzielle Unterstützung vom Kreis angewiesen ist. Je höher diese Förderung ausfalle, desto weniger müssten Frauen ihren Aufenthalt im Frauenhaus selbst finanzieren. Der Frauenhaus-Aufenthalt ist bisher noch nicht kostenfrei für die Schutzsuchenden.