Blauzungenkrankheit im Kreis Soest ausgebreitet

Im vergangenen Jahr hat sich die Blauzungenkrankheit insbesondere bei Schafen und Rindern auch im Kreis Soest verbreitet. Um die wirtschaftlichen Auswirkungen in diesem Jahr zu minimieren, rät der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband Nutztierhaltern, ihre Tiere unbedingt vor dem Frühjahr impfen zu lassen.

© Symbolbild/ Hellweg Radio

Schafe und Rinder besonders bedroht

Insgesamt 150 Betriebe waren bei uns im Kreis Soest betroffen. Die Blauzungenkrankheit befällt Wiederkäuer wie Schafe oder Rinder, besonders bei Schafen endet die Infektion meist tödlich. Wenn ein Tier befallen ist, muss dies gemeldet werden. Der Name der Blauzungenkrankheit kommt daher, dass sich die Zungen der infizierten Tiere blau verfärben können.

Zunehmende Ausbreitung des Virus

Seit Ende 2023 breitet sich die Blauzungenkrankheit bei Rindern, Schafen und Ziegen in Nordrhein-Westfalen aus. Eine schwere Infektionswelle im Juli 2024 erreichte weitere Gebiete in ganz Deutschland. Mit über 15.000 Infektionen und weiteren Funden im Winter 2024/2025 bereiten sich die Tierhalter auf ein weiteres Seuchenjahr vor. Besonders besorgniserregend ist der Serotyp 3 des Virus (BTV-3), dessen Ausbreitung dringendes Handeln erfordert. Durch die Krankheit wird die Tiergesundheit stark beeinträchtigt und es tritt eine deutliche Leistungsabnahme ein. Daraus resultieren enorme wirtschaftliche Belastungen für das Tier und den Betrieb.





Dringlichkeit der Impfung

Da das Virus durch blutsaugende Mücken (Gnitzen) übertragen wird, besteht besonders in den Sommermonaten eine hohe Infektionsgefahr. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) fordert Tierhalter auf, die Impfung in Anspruch zu nehmen, bevor der Frühling beginnt. WLV-Präsident Hubertus Beringmeier warnt vor einer unkontrollierten Ausbreitung wie im letzten Jahr. Nur durch die rechtzeitige Impfung können die wirtschaftlichen Folgen gering bleiben, meint auch Laura Hachmann, Pressesprecherin des WLV:


„Die Impfung ist zurzeit der einzig wirksame Schutz gegen die Blauzungenkrankheit. Sie schützt die Tiere, unterstützt die Tiergesundheit und verhindert eine weitere Ausbreitung der Blauzungenkrankheit. Um eine erfolgreiche Grundimmunisierung rechtzeitig zu erreichen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Impfung."


Im Zuge der Impfgestattungsverordnung sind seit dem letzten Jahr drei Impfstoffe zugelassen, die als sehr gut verträglich gelten und keine bekannten Nebenwirkungen aufweisen. Eine flächendeckende Impfung empfänglicher Tiere mit diesen Impfstoffen kann maßgeblich zur Eindämmung der Blauzungenkrankheit beitragen. Bisher haben 40 von den 150 betroffenen Betrieben im Kreis Soest ihre Tiere gegen die Blauzungenkrankheit impfen lassen. Finanziell werden die Betriebe bei den Impfungen mit einer Beihilfe von der Tierseuchenkasse unterstützt. Für Menschen ist das Blauzungenvirus ungefährlich.

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