
Diese Auszeichnung kritisieren vor allem Missbrauchsopfer der katholischen Kirche. Der Betroffenenbeirat im Erzbistum Köln betont, dass der Vorwurf der Vertuschung bei Marx noch nicht ausgeräumt sei. Verschiedene Untersuchungen dazu seien noch nicht abgeschlossen. Aus diesem Grund solle der Bundespräsident die geplante Auszeichnung nicht vornehmen, denn dass sei für Betroffene nur schwer zu ertragen. Erst, wenn eindeutig nachgewiesen ist, dass der Kardinal sich keiner Vertuschung schuldig gemacht hat, sollte er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet werden.
Bundespräsidialamt steht zur Entscheidung
Das Bundespräsidialamt bleibt dennoch bei der Entscheidung. Der gebürtige Geseker würde für seinen Einsatz für Geflüchtete, seine Haltung gegen Hass, Hetze und Populismus und seinen Sinn für Solidarität ausgezeichnet. Es sei aber völlig klar, dass der Bundespräsident die rückhaltlose Aufklärung der massenhaften sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche erwarte.