Ein Wolf im Kreis Soest

Das hat das Landesamt für Natur- und Umweltschutz bestätigt.

© FotoDB Paul Lindner

Der Wolf wurde bereits im April bei Rüthen von einer Wildkamera fotografiert. Der Wolf wieder im Kreis Soest. Experten haben das schon lange erwartet.

Jetzt also die Sichtung. Spaziergänger müssen sich aber keine Sorgen machen. Der Wolf gilt als scheu und sucht lieber das Weite wenn er einen Menschen sieht. Möglicherweise hat der Wolf den Kreis Soest aber auch schon längst wieder verlassen. Die Tiere können auf ihrer Wanderschaft innerhalb weniger Wochen mehrere Hundert Kilometer zurücklegen.


UPDATE

Angeblich wurde der Wolf auch in Beleke gesichtet. Der Fall wurde an das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) gemeldet. Dieser untersuchtejetzt den Fall.

Pressemitteilung vom 10.05.2019

Ankunft des Wolfes im Kreis Soest

Große Sorge um die Weidetiere

Kreis Soest (wlv). Der Wolf ist wieder da, auch im Kreis Soest scheint es so zu sein. Anfang dieser Woche meldete das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV)‚ dass auf Fotos, die am 20.April 2019 nachts an einem Feldrand bei Rüthen gemacht wurden, ein Wolf zu sehen sei. Die Aufnahmen einer Wildkamera wurden vom LANUV begutachtet und der Beobachtungsort von einer Wolfsberaterin identifiziert.

„Die Ankunft des Wolfes im Kreis Soest bereitet uns Landwirten Sorgen“, sagt Josef Lehmenkühler, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Soest. „Die Wiederansiedlung des Wolfes birgt eine hohe Gefahr für Weidetiere wie Schafe, Ziegen, Rinder oder Pferde“, so Lehmenkühler. Für Jungtiere, also Lämmer, Kälber oder Fohlen sei das Risiko besonders groß.

Werde eine Herde von Wölfen angegriffen, bestehe nicht nur die Gefahr, dass Tiere gerissen würden, auch Verletzungen, Fehlgeburten und Ausbrüche seien die Folge. Ausgebrochene, in Panik geratene Tiere stellten zudem eine Gefahr für den Straßenverkehr dar.

Das Argument, dass der Wolf kein Problem für die Landwirtschaft darstelle, da gerissene Tiere entschädigt würden, ärgere ihn massiv, so der Lehmenkühler. „Unsere Landwirtsfamilien kümmern sich 365 Tage im Jahr um ihre Tiere. Sie wollen keine Entschädigung. Sie wollen ihre Tiere unversehrt wieder in den Stall bringen“, sagt er. Wer leidende, durch den Wolf verletzte, aber noch lebende Tiere einmal gesehen habe, bekomme diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Zudem sei bei Wolfsrissen die Beweislast auf Seiten der Landwirte und werde nur bei zum Teil nicht praktikablen Präventionsmaßnahmen (Herdenschutzhunde, Schutzzäune) gezahlt.

Zum Schutz der Weidetiere sei ein sinnvolles Wolfsmanagement notwendig. Das müsse auch vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass der Wolf weltweit nicht vom Aussterben bedroht sei. So müsse man sich beispielweise darüber unterhalten, wie man mit verhaltensauffälligen Wölfen umginge oder wie man in Gebieten mit einem hohen Anteil an Weidetieren, wie dem Süden des Kreises Soest, verfahre.


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