Erster Soester Klimaschutzpreis vergeben

Secondhand-Mode oder ein energiesparender Neubau: Das sind preisverdächtige Ideen, findet Wirtschaft und Marketing Soest. Sie hat gestern Abend den ersten Soester Klimaschutzpreis vergeben. Das sind die Preisträger.

Die Stadt Soest vergibt den Klimaschutzpreis 2023.
© Wirtschaft & Marketing Soest GmbH

Neuer Klimaschutzpreis in Soest

"Tu Gutes und sprich drüber" - unter diesem Motto hatte Wirtschaft und Marketing Soest einen neuen Klimaschutzpreis ins Leben gerufen. Er richtet sich an alle Soester Unternehmen, die sich Maßnahmen für mehr Klimaschutz haben einfallen lassen. Jetzt wurden die ersten Preisträger gekürt. Dabei unterscheidet die Jury zwischen kleinen und großen Unternehmen.

Preisträger der kleinen Unternehmen in Soest

1. Preis: Das Soester Damen-Modegeschäft "endless and evergreen"

Endless and evergreen setzt sich für Nachhaltigkeit und Integration ein. Zum Beispiel soll demnächst ein Modegeschäft in Soest eröffnet werden, dass Damenmode aus 2. Hand verkauft. Auch die Kasse und das Inventar des Ladens werden aus zweiter Hand beschafft. Außerdem gibt das Unternehmen auch Personen mit Integrationsschwierigkeiten auf dem 1. Arbeitsmarkt eine Chance auf Anstellung. Dafür bekommt das Geschäft 2.500 Euro Preisgeld von Wirtschaft und Marketing Soest (kurz: WMS).

2. Preis: Gerpol Sitzsysteme GmbH

Die Firma Gerpol hat die WMS mit ihrem neuen Firmensitz überzeugt. Das Gebäude wurde so entwickelt, dass es energetisch nahezu autark betrieben werden kann. Es gibt dort eine großflächige Fotovoltaik-Anlage, die mit einer Leistung von ca. 200 kWh so viel Strom produziert, dass mit einer Eigenstromquote von ca. 18 Prozent ein Großteil ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Die Firma Gerpol bekommt 1.500 Euro Preisgeld.

3. Preis: Augenoptik Berner

Der Augenoptiker bekommt 1.000 Euro Preisgeld für die vielen kleinen Dinge, die im Betrieb umgesetzt wurden, um Großes zu erreichen. Zum Beispiel wurde ein Filtersystem eingebaut, um Brillengläser künftig in einem geschlossenen Wasser-Kreislaufsystem schleifen zu können. Das spart Wasser und verhindert Schleifrückstände im Abwasser. Als Dienstfahrzeuge sind E-Fahrzeuge und E-Bikes im Einsatz.

Stephanie Plätzer freut sich über den Soester Klimaschutzpreis.
Stephanie Plätzer freut sich über den Soester Klimaschutzpreis.© Hellweg Radio
Stephanie Plätzer freut sich über den Soester Klimaschutzpreis.
© Hellweg Radio

Damit überzeugen die großen Unternehmen in Soest

1. Preis: Kuchenmeister GmbH

Die Firma Kuchenmeister überzeugt die WMS mit ihrer neuen Produktionsstätte auf der Fläche der alten Zuckerfabrik. Sie zeige, wie die Expansion und die Schaffung neuer Arbeitsplätze nachhaltig gelingen kann. Beim Neubau wurden beispielsweise alter Basaltpflaster aus einer Soester Konversionsfläche und nicht verwertbare Baumstämme genutzt. Dazu kommen vielfältige Energiesparmaßnahmen, erhöhter Wärmeschutz, eine PV-Anlage und ein Wärmerückgewinnungssystem. Auf dem Gelände an der „Alten Zuckerfabrik“ wird viel Wert auf Biodiversität gelegt: Neben einer mehr als 13.900 qm großen Wildwiese und über 130 Bäumen haben hier auch Schafe und 16 Bienenvölker ein Zuhause gefunden. Dafür gibt es von Wirtschaft und Marketing Soest 2.500 Euro Preisgeld.

2. Preis: MABEG Kreuschner GmbH & Co. KG

MABEG hat in den vergangenen Jahren die komplette Energieversorgung umgestellt, um die eigenen Betriebsabläufe nachhaltig zu gestalten. Außerdem will das Unternehmen so Mitarbeitenden wie auch Kunden ökologisch nachhaltigere Angebote machen. Mit einer großflächigen PV-Anlage, einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und einer E-Tankstelle wurde innerbetrieblich auch die energieintensive Druckluftanlage ersetzt. Die Firma bekommt 1.500 Euro Preisgeld.

3. Preis: HAI Extrusion Germany GmbH

"Die Firma HAI stellt mit ihrem innovativen Verfahren zur Optimierung der Bolzenvorwärmung ein hervorragendes Beispiel dar, wie in der Industrie intelligente Veränderungen der Prozessabläufe erhebliche Energieeinsparungen bewirken können", heißt es von Wirtschaft und Marketing Soest. Die Firma nutzt Wasser anstatt Luft. So macht sie sich den deutlich besseren Wärmeübergangskoeffizienten bei der Bolzenvorwärmung zunutze. Außerdem wird eine elektrisch betriebene Wärmesäge genutzt und ein Verfahren zur Reinigung mit Druckluft eingeführt. So soll jede Menge Energie eingespart werden. Dafür gibt es 1.000 Euro Preisgeld.

Preisverleihung im Rahmen des 3. Soester Wirtschaftssommers

Die offizielle Preisverleihung fand am Donnerstag (17.08.) während des 3. Soester Wirtschaftssommers in der Soester Stadthalle statt. Verliehen wurden die Preise von Manfred Rauschen, dem geschäftsführenden Gesellschafter des Öko-Zentrums NRW und von Christian Kohlhaus von der Tilia GmbH. Noch mehr Infos zum Soester Klimaschutzpreis und zur Preisverleihung lest ihr auf der Homepage von Wirtschaft und Marketing Soest.

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