Fast jeder 5. Zug im Kreis Soest unpünktlich!

Im Schnitt kam im ersten Quartal dieses Jahres fast jeder fünfte Zug im Kreis Soest unpünktlich. Trauriger Spitzenreiter ist mit Abstand der RE11 mit Halt in Soest und Lippstadt.

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Mäßige Bilanz für Züge im Kreis Soest

Es ist eine mäßige Bilanz für die Bahnlinien im Kreis Soest: Im Schnitt kam im ersten Quartal dieses Jahres fast jeder fünfte Zug im Kreis Soest unpünktlich. Das geht aus dem SPNV-Qualitätsmonitor NRW hervor. Dort sind die Pünktlichkeitsquoten für das erste Quartal dieses Jahres veröffentlicht worden. Die Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Nordrhein-​​Westfalen untersuchen kontinuierlich, wie sich das Qualitätsniveau im SPNV entwickelt. Dazu zählen alle Nahverkehrszüge auf Eisenbahngleisen wie RegionalExpress (RE), RegionalBahn (RB) und S-​​Bahn (S).


RE11 unpünklichster Zug im Kreis Soest

Trauriger Spitzenreiter ist mit Abstand der RE11 mit Halt in Soest und Lippstadt. Er kam bei uns in nicht mal 64 Prozent der Fälle pünktlich. Allerdings liegt das auch an der Strecke: Der RE11 fährt von Düsseldorf aus quer durch das Ruhrgebiet in unsere Region. Das ist eine der meistbefahrenen Zugstrecken in Deutschland. Wenn dort ein Zug ein Problem hat, wirkt sich das oft auf mehrere dahinter fahrende Züge aus.


RE17 und RE57 machen Hoffnung für den Kreis Soest

Pünktlichster Zug bei uns ist der RE17 über Wickede mit einer Pünktlichkeitsquote von etwa 90 Prozent. Der RE57 über Wickede und die Eurobahnen, die durch den Kreis Soest fahren, liegen alle zwischen 80 und 90 Prozent.


Die Pünktlichkeitsquoten für die Züge im Kreis Soest

Die Pünktlichkeit unserer Züge im Schnitt:

  • RB59: 83,4%
  • RB89: 86,4%
  • RE11: 63,7%
  • RE17: 90,1%
  • RE57: 81,7%
  • -> Durchschnitt: 81,06%

So werden die Kennzahlen berechnet:

Den Werten zu Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Zugbildung liegen objektiv gemessene Daten zugrunde. Die Qualitätskennzahlen für Linien, die durch mehrere Aufgabenträgerregionen verlaufen, werden getrennt nach den Regionen ermittelt. Das Ergebnis für den gesamten Laufweg der Linie entsteht durch Verrechnung der Qualitätskennzahlen entsprechend der tatsächlich erbrachten Betriebsleistung je Aufgabenträgerregion.

Ein aussagekräftiger Gesamtwert für jede Linie berücksichtigt die Qualitätskennzahlen

  • „Pünktlichkeit“ zu 40 %,
  • „Zuverlässigkeit“ zu 40 % und
  • „Zugbildung“ zu 20 %.

Da die äußeren Rahmenbedingungen der SPNV-​​Linien in NRW sehr unterschiedlich und oft auch nicht durch das EVU zu beeinflussen sind, geht zusätzlich auch ein sogenannter Komplexitätskennwert in den Gesamtwert ein. Zur Ermittlung der Komplexität einer Linie werden insgesamt neun Kriterien herangezogen. Beispielsweise sind dies die Länge des Linienweges, ein vorhandenes Flügelungskonzept (mehrere Zugteile, die unterwegs geteilt oder vereint werden), die Nutzung überlasteter Gleise oder Wechselwirkungen mit dem Fern-​​ oder Güterverkehr. Der Komplexitätswert wird jedes Jahr neu ermittelt.

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