Forensische Einrichtung: 40 Jahre Eickelborn
Veröffentlicht: Mittwoch, 20.11.2024 06:18
Die forensische Psychiatrie in Eickelborn im Kreis Soest feiert 40 Jahre Jubiläum. Dazu gibt sie einen Blick hinter die hohen Mauern großen forensischen Einrichtung in NRW.
Aufgaben einer forensische Psychiatrie
Hohe Mauern und Zäune umranden das Gelände der forensischen Psychiatrie in Eickelborn. Über 300 Patientinnen und Patienten werden hier behandelt. Die Einrichtung beschäftigt sich mit der Begutachtung, der Unterbringung und der Behandlung von psychisch kranken Straftätern - also Straftaten in Verbindung mit einer psychischen Erkrankung.
Forensische Einrichtung in Eickelborn: Das sind die Patienten
40 Jahre lang gibt es die Einrichtung nun im Ortsteil von Lippstadt. In dieser Zeit hat sich einiges verändert, unter anderem die Gründe, weshalb Patienten dort hinkommen. Dr. Catia Loddo ist Abteilungsleiterin und Chefärztin in Eickelborn. Sie sagt, früher waren es fast 70 Prozent der Patienten Sexualstraftäter:
"Heutzutage werden diese als Straftäter in die JVA vermittel, in sozialtherapeutische Anstalten. Therapie brauchen sie weiterhin, aber sie kommen fast gar nicht mehr in unser Setting."
In Eickelborn werden jetzt vor allem Patienten behandelt, die Psychosen entwickelt haben. Die wissen häufig im wahrsten Sinne nicht mehr, was sie tun:
"Diese Menschen haben häufig Wahnvorstellungen. Die hören Stimmen. Sie fühlen sich bedroht und haben Angst, dass ihnen einer was Böses will."
Auch Drogen spielen bei den Straftaten heute häufiger eine Rolle. Die Chefärztin schätzt, dass 95 Prozent der Patienten, die eine Psychose haben, Cannabis oder Amphetamin konsumieren. Daher werden sie in der Einrichtung auch auf Entzug gesetzt.
40 Jahre Forensik: Ein Blick hinter die Kulissen in Eickelborn
Ziel der forensischen Einrichtung ist es zum einen, dass es den Patienten schnell besser geht. Zum anderen werden die Patienten dort gesichert, sagt Dr. Catia Loddo:
"Damit die Bevölkerung sicher ist, dass solche Straftaten nicht wieder passieren. Deswegen ist Besserung und Sicherung der Schwerpunkt der forensischen Arbeit."
Das Jubiläum feiert die Einrichtung heute mit einem kleinen Fest. Hellweg Radio durfte sich vorab einmal in der Einrichtung umgucken: