Gedenkstunde an der HSHL

Nach dem Messerangriff mit einer Getöteten und drei Verletzten ist an die Opfer in einer Gedenkstunde gedacht worden.

© Simone Niewerth

Im Rahmen einer Gedenkstunde erinnerten viele Menschen an die Opfer des Messerangriffs an der Hochschule Hamm-Lippstadt von Freitag (10. Juni). Unter den Gästen war auch Ministerpräsident Hendrik Wüst. In einer kurzen Ansprache drückte er sein Mitgefühl mit den Opfern aus und dankte den "mutigen Menschen", die sich dem Täter entgegen gestellt hatten. Auf dem Campus in Hamm hatten sich viele Menschen zusammengefunden. Es wurden Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt. Inzwischen hat die Hochschule Hamm-Lippstadt auch bekannt gegeben, wie es mit den Lehrveranstaltungen weitergehen soll. Bis zu den Prüfungsphasen ab dem 27. Juni ist sowohl am Campus in Hamm als auch am Campus in Lippstadt der reguläre Lehrbetrieb ausgesetzt worden. Das teilte die HSHL auf ihrer Homepage mit. Die eingerichteten Gesprächsangebote sollen weiter bestehen bleiben.

Eine Lehrbeauftragte starb am Wochenende

Die 30-jährige Lehrbeauftragte von der Hochschule Hamm-Lippstadt ist am Samstagnachmittag (11. Juni) im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen verstorben. Die Essenerin war das vierte und letzte Opfer des Täters. Der 34-jährige psychisch Kranke Mann hatte sie im Hörsaal angegriffen und ihr mit einem Küchenmesser in den Brustkorb gestochen. Die Polizei hat bekannt gegeben, dass es sich bei den Opfern um reine Zufallsopfer gehandelt hat. Es gab also keine Täter-Opfer-Beziehung.

Dass es nicht noch mehr Opfer gibt, ist womöglich auch dem beherzten Eingreifen der Studierenden zu verdanken, sagt Thomas Kubera, Polizeipräsident der Polizei Hamm: "Da zeigt sich das Bild, dass Umsitzende der schwerverletzten Person sofort aufgestanden sind, sind auf den Täter zugegangen und haben ihn fixiert. Also es hat ein Gerangel gegeben, man hat ihm das Messer auch abgerungen. Ein beherztes Eingreifen, ein mutiges, couragiertes Eingreifen. Dem haben wir sicherlich auch zu verdanken, dass es nicht zu weiteren Folgen gekommen ist."

Der psychisch kranke Täter soll sich von den Menschen aus dem Umfeld der Hochschule verfolgt gefühlt haben und auch um sein Leben gefürchtet haben. Ein psychiatrischer Sachverständige vermutet bei dem Mann eine paranoide Schizophrenie mit massiven Wahnvorstellungen. Deswegen steht auch die Frage im Raum, ob er überhaupt schuldfähig ist. Der 34-Jährige kommt selbst aus Hamm und war Langzeitstudent an der Hochschule. Er hat dort im Wohnheim gewohnt. Die Ermittlungen dauern jetzt erstmal an.

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