Großbrand in Werl: Tatverdächtiger vorläufig festgenommen

Update um 11:20 Uhr: Im Fall des Großbrandes in Werl in der vergangenen Nacht ist ein Tatverdächtiger vorläufig festgenommen worden. Die Ermittler gehen mit großer Wahrscheinlichkeit von Brandstiftung aus. Der Tatverdächtige ist ein 29-jähriger Mann aus Werl. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen weiter, die Polizei will eventuell auch einen Gutachter bestellen. Außerdem bittet sie um die Mithilfe von Zeugen: Falls ihr im Umfeld des Brandortes zwischen Hammerstein und Breslauer Straße Verdächtiges beobachtet hat, könnt ihr euch bei der Polizei in Werl oder der Kriminalpolizei in Soest melden.

Die Löscharbeiten an der Halle dauern auch am Vormittag an: Noch immer entdeckt die Feuerwehr neue Brandherde, vor allem in der Decke der 50 mal 30 Meter großen Halle. Dabei kommt erstmalig ein neuer Löschroboter der Werler Feuerwehr zum Einsatz: Da das Gebäude einsturzgefährdet ist, können so Glutnester gelöscht werden, ohne Einsatzkräfte zu gefährden. Laut Einsatzleiter Karsten Korte von der Feuerwehr Werl habe sich der Löschroboter in den letzten Stunden bereits "bewährt". Die Arbeiten werden sich nach Schätzungen der Feuerwehr noch bis in den Nachmittag ziehen.

Die leerstehende Industriehalle, die an weitere Gebäude grenzt, ist heute Nacht in Flammen aufgegangen. Gegen zwei Uhr früh ging der Notruf bei der Werler Feuerwehr ein. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand der Dachstuhl der Halle bereits komplett in Flammen. Zwischenzeitlich befürchteten die Feuerwehrleute, dass sich ein Mensch in einem der angrenzenden, brandgefährdeten Gebäude befinden könne. Dabei sollte es sich um einen wohnungslosen Mann handeln, der nach Angaben der Feuerwehr Werl in der Vergangenheit bereits in der Halle aufgefunden wurde. Die Feuerwehr setzte Wärmekameras ein, am frühen Morgen gab die Polizei dann aber Entwarnung: Sie hatte den in der Halle vermuteten Mann wohlauf in der näheren Umgebung angetroffen.

In der Nacht wurde die umliegende Bevölkerung über die Warn-App "NINA" wegen der Rauchentwicklung gewarnt. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, so Einsatzleiter Karsten Korte. Die Warnung ist inzwischen aufgehoben.