Kirchen im Kreis Soest stellen sich für die Zukunft auf

Sinkende Mitgliederzahlen, deutschlandweite Skandale um Geld und Missbrauch - die Kirchen im Kreis Soest haben Schwierigkeiten mit immer mehr Austritten. Deswegen hat in Lippstadt die evangelische Kirchengemeinde darum unter dem Namen "Agenda 23" mehrere Maßnahmen dagegen erarbeitet. Alexander Tschense ist Vorsitzender des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde in Lippstadt und beschäftigt sich viel mit der Frage, wie die Kirche sich für die Zukunft aufstellen kann:

"Ich glaube, der Schlüssel ist die Erkenntnis, dass soetwas wie christliche Sozialisierung irgendwann abgebrochen ist. Da wollen wir wieder anknüpfen. Deswegen gehen wir auf junge Familien zu und wollen die Kinder- und Jugendarbeit stärken, um dort wieder neue Kontakte zur Kirchengemeinde herzustellen."

Um die Kirche für Menschen in Lippstadt wieder interessanter zu machen, hat die evangelische Kirche verschiedene Ideen, z.B.:

• Gemeindemitglieder sollen die Gottesdienste mitgestalten können
• Gemeinsames Beisammensein nach dem Gottesdienst
• eine neue, längere Konfirmandenzeit
• Kinder- und Jugendarbeit stärken

Leere Sonntagsgottesdienste und fehlende Pfarrer - die evangelische Kirchengemeinde wird sich 2024 von einigen ihrer Kirchen trennen müssen. Anfang des Jahres sollen mehrere Kirchengebäude entwidmet werden:

• Friedenskirche Bad Waldliesborn
• Christophoruskirche Lipperbruch
• Lukaskirche Hörste
• Gemeindehaus in Benninghausen

Neben dem fehlenden "Leben" in den Gebäuden soll damit auch Geld gespart werden. Ähnliche Entwicklungen gibt es auch in anderen Kirchengemeinden im Kreis Soest. So wurde am Sonntag (26.02.) die Markuskapelle in Sichtigvor entwidmet. Hier fanden schon länger keine regelmäßigen Gottesdienste mehr statt.