Kreis-Check: Kinder fit für die Schule?

Jedes fünfte Kind im Kreis Soest hat Sprachprobleme – und auch Übergewicht ist ein Thema. Was die Schuleingangsuntersuchungen zeigen und warum Kitas eine Schlüsselrolle spielen, lest ihr hier.

© Birgit Kalle / Kreis Soest

Viele Kinder gut vorbereitet auf den Schulstart

Die meisten Kinder im Kreis Soest bringen gute Voraussetzungen mit, um erfolgreich in die Schule zu starten. Das zeigt der aktuelle Bericht zur Kindergesundheit im Einschulungsalter, den das Kreisgesundheitsamt jetzt vorgelegt hat. Grundlage sind die Schuleingangsuntersuchungen der Jahre 2019 bis 2024.

Sprachdefizite bei jedem fünften Kind

Ein zentrales Ergebnis: Rund 20 Prozent der Kinder haben keine altersgerechte Sprachkompetenz. Besonders betroffen sind Kinder, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Der Bericht zeigt aber auch, wie wichtig der Kita-Besuch ist: Je länger ein Kind die Kita besucht hat, desto besser sind die Sprachkenntnisse beim Schulstart. Bei Kindern mit mehr als drei Jahren Kita-Erfahrung traten deutlich seltener Sprachprobleme auf.

Übergewicht und Bewegungsmangel nehmen zu

Ein weiteres Problem ist Übergewicht: Etwa jedes zehnte Kind im Kreis Soest wiegt beim Schulstart zu viel. Häufige Ursachen sind ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und zu viel Zeit vor Bildschirmen. Mehr als die Hälfte der Kinder verbringt täglich mehr als 60 Minuten mit digitalen Medien – das ist mehr, als für diese Altersgruppe empfohlen wird. Auch die körperliche Entwicklung leidet: Bei rund 12,5 Prozent der Kinder wurden Auffälligkeiten in der Körperkoordination festgestellt.

Unterstützung beginnt schon vor der Schule

Kinder aus Familien mit niedrigerem Bildungsniveau sind häufiger von Entwicklungsdefiziten betroffen – sprachlich, gesundheitlich oder motorisch. Deshalb setzt das Gesundheitsamt gezielt auf frühe Förderung und Beratung. Eltern werden im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung aktiv einbezogen und über passende Unterstützungsangebote in ihrer Nähe informiert.

Bericht im Ausschuss vorgestellt

Vorgestellt wurde der Bericht jetzt im Ausschuss für Gesundheit, Demografie und Daseinsvorsorge des Kreises Soest. Fachleute des Kreisgesundheitsamtes erläuterten dort die wichtigsten Ergebnisse und Lösungsansätze.

Das Kreisgesundheitsamt hat den aktuellen Bericht zur Kindergesundheit im Einschulungsalter vorgelegt. Dezernentin Ricarda Oberreuter (2. v. l.), Oliver Wienhues (Leiter Gesundheitsamt, 2. v. r.), Dr. Julia Heck (Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes, l.) und Leila Rincke (Gesundheitsberichterstatterin, r.) erläuterten die Details jetzt im Ausschuss für Gesundheit, Demografie und Daseinsvorsorge.© Susanne Schulte-Nölle/ Kreis Soest
Das Kreisgesundheitsamt hat den aktuellen Bericht zur Kindergesundheit im Einschulungsalter vorgelegt. Dezernentin Ricarda Oberreuter (2. v. l.), Oliver Wienhues (Leiter Gesundheitsamt, 2. v. r.), Dr. Julia Heck (Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes, l.) und Leila Rincke (Gesundheitsberichterstatterin, r.) erläuterten die Details jetzt im Ausschuss für Gesundheit, Demografie und Daseinsvorsorge.
© Susanne Schulte-Nölle/ Kreis Soest
Kindern bessere Chancen auf Gesundheit und Bildung zu ermöglichen, daran arbeitet das Team des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes beim Kreis Soest. Stellt sich bei der Schuleingangsuntersuchung Förderbedarf heraus, erhalten die Eltern passgenaue Beratung.© Kira Hönicke/ Kreis Soest
Kindern bessere Chancen auf Gesundheit und Bildung zu ermöglichen, daran arbeitet das Team des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes beim Kreis Soest. Stellt sich bei der Schuleingangsuntersuchung Förderbedarf heraus, erhalten die Eltern passgenaue Beratung.
© Kira Hönicke/ Kreis Soest


Dr. Julia Heck vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst betont:

„Schon vor dem Schulstart erfolgen wichtige Weichenstellungen. Der Schulerfolg eines Kindes ist ein entscheidender Faktor für seine Zukunft.“

Deshalb sei es umso wichtiger, möglichst früh auf Risiken zu reagieren – und gleichzeitig jedes Kind bestmöglich zu fördern.

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