
Kreis Soest: Gründe für das Ende der bisherigen Sammlung
Im Kreis Soest stehen die Altkleidersammlung und deren Organisation vor einem grundlegenden Neustart. Die karitativen Sammler DRK-Kreisverband Lippstadt-Hellweg und der Malteser Hilfsdienst haben ihre Verträge mit dem Kreis Soest und der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH (ESG) außerordentlich gekündigt. Nach eigenen Angaben ist die Sammlung wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Damit endet die seit 2012 bestehende Kooperation, die bislang für eine stabile Entsorgung gesorgt hatte. Für die Verwaltung ermöglichen die Kündigungen nun eine Dringlichkeitsvergabe, um kurzfristig handlungsfähig zu bleiben.
Probleme mit Qualität, Märkten und Fast Fashion im Kreis Soest
Die Lage auf dem Alttextilienmarkt hat sich seit Monaten verschärft. Die Qualität der eingeworfenen Kleidung ist spürbar gesunken, was unter anderem mit dem Trend zu schnell produzierter Fast-Fashion-Mode zusammenhängt. Viele Kleidungsstücke überstehen nur eine Saison und landen anschließend in den Containern, was ihre Wiederverwertung erschwert. Gleichzeitig steigen Transport- und Energiekosten an, während die internationalen Abnahmepreise für Alttextilien sinken. Unter diesen Bedingungen lässt sich die Sammlung für gemeinnützige Organisationen kaum noch wirtschaftlich betreiben.
Auswirkungen an den Containern und Appell an Bürger
In den vergangenen Wochen wurden bereits zahlreiche Container im Kreisgebiet nicht mehr geleert. Viele Bürgerinnen und Bürger stellten ihre Alttextilien dennoch vor den Containern ab, obwohl diese Fundstücke später nur noch als Restmüll entsorgt werden können. Die ESG appelliert daher dringend, keine Altkleider oder Schuhe mehr neben volle Container zu stellen. Solche Ablagerungen verschlechtern nicht nur die Wiederverwertungsquote, sondern verursachen auch höhere Entsorgungskosten. Saubere und sortenreine Textilien sind wichtig, damit die Sammlung künftig effizienter funktionieren kann.
Übergangslösung und Neuorganisation geplant
Der Kreis Soest und die ESG arbeiten unter Hochdruck daran, die Leerung der bestehenden Container kurzfristig wieder zu gewährleisten. Parallel laufen die Vorbereitungen für eine grundlegend neue Struktur der Altkleidersammlung. Ziel ist es, das System in Zukunft widerstandsfähiger gegenüber Marktschwankungen zu gestalten. Die Behörden prüfen derzeit, welche Modelle für eine stabile und nachhaltige Sammlung geeignet sind. Ein klarer Zeitplan soll folgen, sobald die Dringlichkeitsvergabe abgeschlossen ist und neue Partner feststehen.