Kreis Soest: Diskussionen um 2G und 3G
Veröffentlicht: Donnerstag, 18.11.2021 06:10
Vor der Ministerpräsidentenkonferenz dreht sich die größte Diskussion um die 3G- 2G-Regeln. Wir haben in verschiedene Branchen geschaut, welche Regeln befürwortet werden.
Heute steht die nächste Bund-Länder-Konferenz zu den Corona-Maßnahmen an. Ein Gesetzentwurf sieht vor, dass die 3G-Regel bald auch am Arbeitsplatz gilt. Eine Frage ist für Volker Verch vom heimischen Unternehmensverband Westfalen-Mitte aber noch offen: "Wir müssen leider auch darüber reden, was passiert, wenn sich jemand verweigert. Ein Testverweigerer beispielsweise. Zurzeit haben wir keine arbeitsrechtliche Handhabe in diesem Bereich und auch darüber wird die Politik entscheiden müssen, um 3G effektiv am Arbeitsplatz, in den Unternehmen einsetzen zu können." Sinnvoll sei die Maßnahme allemal, so Verch. Und auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Kreis Soest befürwortet 3G am Arbeitsplatz. Holger Schild vom DGB im Kreis Soest: "Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass die Pandemie bekämpft wird. Deshalb empfiehlt der Gewerkschaftsbund und alle Gewerkschaften in Deutschland ihren Mitgliedern und den Beschäftigten, sich impfen zu lassen."
In Zügen wird eine 3G-Nachweis-Kontrolle dagegen sehr kritisch gesehen. Bei der Eurobahn hält man das für nicht machbar. Nicole Pizzuti von der Eurobahn hofft, dass das Zug- und Buspersonal diese Regel nicht kontrollieren muss: "Das würde bedeuten, wir müssten die Fahrkarten kontrollieren, Impfstatus oder Teststatus zudem dann sich auch noch den Personalausweis zeigen lassen. Ich finde das sehr kompakt für unser Team und dass das sehr hohe Anforderungen sind." Außerdem könnten diese Kontrollen ein hohes Konfliktpotential in Bussen und Bahnen erzeugen, fürchtet die Sprecherin der Eurobahn.
In der Gastrobranche ist man auch angespannt. Die Pläne der NRW-Landesregierung, im Freizeitbereich nur noch 2G zuzulassen, stoßen auf Unverständnis. Lars Martin vom Hotel- und Gaststättenverband Westfalen (DEHOGA): "Es kann ja nicht sein, dass es zwar keine gesetzliche Impfpflicht gibt, aber die nicht gerade kleine Gruppe von Ungeimpften vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt wird." Inzwischen sagen schon immer mehr Firmen, Vereine und Gruppen etwa ihre Weihnachtsfeiern ab. Der Gastronomie geht - mal wieder eine Menge Umsatz flöten, sagt der DEHOGA.