Kreis Soest: Mehr Hilfe bei psychischen Belastungen

Immer mehr Menschen im Kreis Soest kämpfen mit psychischen Belastungen – von Stress und Ängsten bis hin zu Depressionen. Darauf macht der Kreis Soest am heutigen Welttag der psychischen Gesundheit (10.10.2025) aufmerksam.

Etwa ein Viertel der Erwachsenen ist laut der Fachstelle für Seelische Gesundheit (FaSeG) betroffen.

„Die Dunkelziffer liegt vermutlich noch höher, denn nicht jeder wird diagnostiziert“, sagt FaSeG-Leiterin Dr. Astrid Schlüter.

Auch Christoph Straub vom Sozialpsychiatrischen Dienst beobachtet den Anstieg:

„Tag für Tag melden sich Menschen aus dem gesamten Kreisgebiet bei uns und bitten um Rat. Oft rufen auch Angehörige oder Nachbarn an.“

Schicksalsschläge, Vereinsamung oder Krankheiten – viele Faktoren können Menschen aus der seelischen Balance bringen.

„Die Digitalisierung und Individualisierung der Gesellschaft hat Strukturen geschaffen, mit denen nicht jeder umgehen kann“, erklärt Straub.

Überforderung und Rückzug seien häufige Folgen.

Beim Sozialpsychiatrischen Dienst sowie bei der Fachstelle für Seelische Gesundheit gibt es kostenlose, auf Wunsch auch anonyme Beratung. Das Team bietet Sprechstunden im gesamten Kreisgebiet und auf Wunsch auch Hausbesuche an. Unterstützung finden dort auch Angehörige oder Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen.

Die Fachstelle möchte außerdem Mut machen, offen über psychische Gesundheit zu sprechen. Ziel sei es, Hemmschwellen abzubauen und über Hilfsangebote zu informieren.

„Gezielte und rechtzeitige Unterstützung kann verhindern, dass eine Erkrankung schlimmer wird“, betont Schlüter.

Am Samstag, den 15. November, lädt die Fachstelle zum „Soester Tag für Seelische Gesundheit“ in den Alten Schlachthof ein. Das Motto lautet „Psychisch fit in die Zukunft“. Der Eintritt ist frei.