
Viele Tierarztpraxen im Kreis Soest arbeiten aktuell am Limit. Insbesondere die Notdienst-Situation belastet Ärzte und auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Soest und Umgebung haben sich schon vereinzelt Kleintierpraxen zusammengeschlossen, die sich an Wochenenden und in Abend- und Nachtstunden wechselseitig um ihre Patienten kümmern. Doch der Wunsch nach einer kreisweiten Lösung ist groß. Neben dem Personalmangel für solche Extraschichten, ist auch die Wirtschaftlichkeit ein Problem. Die hohen Personalkosten am Wochenende lassen sich häufig nicht durch die wenigen Patienten, die kommen, auffangen – trotz der höheren Notdienstgebühren. Für die meisten Tierbesitzer im Kreis Soest bedeutet ein komplizierter Notfall am Wochenende oder in der Nacht, dass sie bis zur nächsten Tierklinik nach Recklinghausen fahren müssten.
Das Problem Personalmangel
Wer als Tierhalter im Kreis Soest Notdiensthilfe benötigt, muss also in der Regel weite Wege in Kauf nehmen. Anfang des Monats hat die Tierklinik Ahlen nach 41 Jahren ihren Nacht- und Notdienst aufgeben müssen, weil sie nicht genügend Personal hat. Astrid Behr, Sprecherin des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte erklärt, woher der Personalmangel kommt: "Es spielt eine Rolle der extreme Stress, denen Tierärzte und Tierärztinnen ausgesetzt sind. Auch tatsächlich zunehmende Übergriffigkeit seitens der Tierhalter. Und es spielt auch eine Rolle die heute häufig genannte Work-Life Balance, eben auch mehr Freizeit haben zu wollen." Die nächstgelegenen Anlaufstellen für Tierhaltende in Notfallsituationen sind die Kliniken in Recklinghausen und Bielefeld.