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Kreis Soest: Vorbereitung für Zensus 2022
© Pressestelle Kreis Soest/ Thomas Weinstock
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Kreis Soest: Vorbereitung für Zensus 2022

Der Kreis Soest bereitet sich auf den Zensus 2022 vor. Dann wird offiziell gezählt, wie viele Menschen und Wohnungen es bei uns im Kreis Soest gibt.

Veröffentlicht: Mittwoch, 13.10.2021 09:50

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Im nächsten Jahr steht im Kreis Soest das große Durchzählen an. Beim Zensus wird deutschlandweit durchgezählt, wie viele Menschen und Wohnungen es überhaupt gibt. Die letzte Volkszählung fand 1987 statt. Eine aktuelle Statistik ist aber aus mehreren Gründen wichtig. Mit einem Blick in die Bevölkerungsstatistik kann die Politik zum Beispiel entscheiden, ob ein Ort etwa eine weitere Schule oder zusätzliche Kitas braucht. Ein logistischer Mammut-Aufwand für die Kreisverwaltung. Sie sucht auch noch Interessierte, die im nächsten Sommer auf Honorarbasis die Befragungen durchführen. Einzige Voraussetzung: Ihr nehmt vorher an einer halbstündigen Schulung zum Ausfüllen der Zensusbögen teil. Wenn ihr nächsten Jahr befragt werdet, müsst ihr euch keine Gedanken zum Datenschutz machen. Die Kreisverwaltung verspricht, dass die Befragungen anonym ausgewertet werden.



Hier gibt es weitere Infos von der Kreisverwaltung zum Zensus 2022:


Vorbereitungen für Zensus 2022 gestartet

Kreisverwaltung richtet örtliche Erhebungsstelle ein

Im kommenden Jahr gibt es bundesweit wieder eine Bevölkerungs- und Wohnungszählung, den Zensus 2022. Der Kreis Soest hat mit den Vorbereitungen begonnen und eine örtliche Erhebungsstelle eingerichtet. Das achtköpfige Team um Leiterin Antje Schmitz ist gefunden und innerhalb der Kreisverwaltung in den neuen Aufgabenbereich umgesetzt worden. Ein Teil nahm bereits Anfang Oktober im Kreishaus die Arbeit auf, die weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stoßen am 1. November dazu.


Im Gegensatz zur Volkszählung, die zuletzt 1987 als Vollerhebung durchgeführt worden ist, handelt es sich beim Zensus um eine registergestützte Bevölkerungszählung, die durch diese Stichprobe ergänzt wird. Eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Bevölkerungszahl ist notwendig, um verlässliche Basiszahlen für Planungen des Kreises Soest zu entwickeln. Viele Entscheidungen, rechtliche Regelungen oder auch die Förderung vieler Projekte durch EU, Bund und Länder beziehen sich auf die amtliche Einwohnerzahl: die Einteilung in Wahlkreise, die Stimmverteilung im Bundesrat, die Ausgleichszahlungen im Länderfinanzausgleich sowie die Vergabe der EU-Fördermittel. „Die Daten in deutschen Registern werden häufig ungenau, weil sich Menschen zum Beispiel nicht vorschriftsmäßig ummelden oder Datensätze falsch überspielt werden. Deshalb wird derzeit zum Beispiel davon ausgegangen, dass rund 1,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner mehr in den Registern verzeichnet sind, als tatsächlich in der Bundesrepublik Deutschland leben“, erläutert Antje Schmitz.


Die Leiterin der örtlichen Erhebungsstelle weist darauf hin, dass die Einhaltung des Datenschutzes und des Statistikgeheimnisses gewährleistet sei. Die erhobenen Daten dürften ausschließlich für statistische Zwecke im Zusammenhang mit dem Zensus 2022 verwendet werden. Eine Weitergabe an andere Bereiche der Kreisverwaltung sowie an andere Behörden erfolge nicht. Aus diesem Grund sei die Erhebungsstelle in einem von der übrigen Verwaltung abgeschotteten Bereich des Soester Kreishauses eingerichtet worden, zu dem nur die Mitarbeitenden der Erhebungsstelle Zugang haben.


Für viele gesellschaftliche Belange ist eine genaue Bevölkerungszahl sehr wichtig:


  • In der Infrastrukturplanung kann nur richtig berechnet werden, wo eine Schule, ein Altenheim oder ein Krankenhaus benötigt werden, wenn die genaue Bevölkerungszahl bekannt ist.
  • Für das Zuschneiden von Wahlkreisen werden genaue Einwohnerzahlen benötigt. Ebenso für Zahlungen zwischen den Bundesländern im Rahmen des Länderfinanzausgleichs. Dieser könnte im Endeffekt mit darüber entscheiden, ob das Land ein Projekt fördert oder eine Ortsumgehung realisiert wird.
  • Auch die Sitzzahl und somit auch das deutsche Mitspracherecht im Europarlament hängen von der genauen Bevölkerungszahl ab. Genauso verhält es sich bei der Stimmverteilung der Bundesländer im Bundesrat.
  • Um Unternehmerinnen und Unternehmer fördern zu können, benötigen Bund, Land und Kommunen eine Übersicht, wie viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder wie viele Selbstständige es gibt.
  • Um für bestimmte Bereiche gezielt Fachkräftenachwuchs zu gewinnen, ist es notwendig zu wissen, in welchen Berufsgruppen Deutschland bereits viele Fachkräfte hat und in welchen noch Bedarf besteht. Aus diesem Grund werden Bildung und Beruf abgefragt.
  • Um Integration gezielt forcieren zu können, bedarf es genauer Zahlen zu Staatsangehörigkeiten und familiären Hintergründen (etwa der Zeitraum des Aufenthaltes der Eltern). Auch diese Daten fragt der Zensus 2022 ab.


Die dem Dezernat 06 Regionalentwicklung der Kreisverwaltung zugeordnete Erhebungsstelle koordiniert und organisiert in Zusammenarbeit mit den 14 kreisangehörigen Städten und Gemeinden die Volkszählung im Kreis Soest. Sie ist auch zuständig für die Betreuung und die Dienstaufsicht der Erhebungsbeauftragten. Für den Zensus 2022 werden vom 16. Mai bis Ende Juli 2022 Erhebungsbeauftragte gesucht, die nach einer halbtägigen Schulung und gegen eine Aufwandsentschädigung Interviews mit den Bürgerinnen und Bürgern durchführen. Interessierte können sich per Mail an die Adresse zensus2022@kreis-soest.de wenden.


Beim Zensus 2022 wird es neben der persönlichen Befragung auch aufgrund des ungewissen weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie die Möglichkeit geben, den Fragebogen online auszufüllen und an die Erhebungsstelle zu übermitteln. Aufgrund der Corona-Pandemie war der bevorstehende Zensus von 2021 in das Jahr 2022 verschoben worden. Seit 2011 soll die Erhebung alle zehn Jahre stattfinden.

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