
Leben mit Sehbehinderung im Kreis Soest
Insgesamt wird im Kreis Soest viel getan, um blinden Menschen oder Menschen mit Sehbehinderung den Alltag zu erleichtern. Vor allem technische Entwicklungen, vom Kreis Soest selbst, sorgen dafür. Es gibt aber auch noch einiges zu tun.
Veröffentlicht: Montag, 05.07.2021 03:33
Die Lage der Blinden und sehbehinderten Menschen im Kreis Soest ist soweit ganz gut. Das sagen zumindest die Betroffenen selbst. Die technische Entwicklung allein in den vergangenen zehn Jahren mit Smartphones und Tablets hat ihnen den Alltag deutlich erleichtert. Das macht auch Sarah Spickhofen sehr glücklich, die selbst blind ist. Die Inklusion von blinden Menschen in der Schule sowie eigenständiges Laufen in der Stadt sei durch entsprechende Apps und Programme schon fast selbstverständlich geworden. Eine App, die Menschen mit Sehbehinderung und Blinde bei der Nutzung von Bus und Bahn unterstützt, wird gerade im Kreis Soest erarbeitet und entwickelt. Sie heißt "Mobil Info". Sarah Spickhofen und weitere Betroffene sind selbst daran beteiligt. Sie wissen am besten worauf es ankommt, denn Bus und Bahn fahren ist für Blinde und Sehbehinderte nicht einfach. Durch die App kann man sich schon vor der Fahrt mit dem entsprechenden Bus verbinden und angeben, dass man mitfahren möchte und gegebenenfalls Unterstützung braucht. Während der Fahrt selbst gibt die App Auskunft, wo der Bus gerade ist und welche Station als Nächstes kommt. Die App ist mittlerweile auch in vielen anderen deutschen Städten unter anderen Namen im Einsatz.
Probleme für blinde und sehbehinderte Schüler im Distanzunterricht
Die Coronapandemie hat insgesamt für viele Einschränkungen gesorgt. Besonders betroffen sind aber unter anderem Blinde und Menschen mit Sehbehinderung. An der "Von Valcke Schule" in Soest zum Beispiel führte der Distanzunterricht zu großen Problemen. Zum einen, weil Corona-Selbsttests für Blinde schwierig sind. Allein das Abzählen der Tropfen der Testlösung ist für sie nicht möglich. Zum anderen machten die Lernprogramme Probleme, denn sie sind nicht barrierefrei, erklärt der Leiter der "Von Valcke Schule" Andreas Liebald. Mittlerweile haben die Schülerinnen und Schüler gelernt, auch mit diesen Problemen der Lernplattformen klarzukommen.