
Fake-Profil sorgt für Aufsehen im Wahlkampf
Alexander Tschense, unabhängiger Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Lippstadt, hat wenige Tage vor der Stichwahl zugegeben, mit einem Fake-Profil auf Social Media in den Wahlkampf eingegriffen zu haben. Unter dem Namen "Frank Hintermwald" hatte er auf Facebook und Instagram unter anderem den CDU-Kandidaten Arne Moritz als "kleines Kind" bezeichnet.
Entschuldigung per Videostatement
In einem Videostatement auf seiner Homepage entschuldigte sich Tschense für sein Verhalten.
"Ich habe einen Fehler gemacht. In der Zeit von April bis August habe ich auf Social Media in einzelnen Fällen Kommentare mit einem anderem Benutzerprofil veröffentlicht. Das ist falsch. Das entspricht nicht meiner Person oder Haltung. Dafür bitte ich um Entschuldigung." - Alexander Tschense, unabhängiger Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Lippstadt
Unterstützung nach der Wahl am 14. September
Tschense wird bei der Stichwahl in Lippstadt von der SPD unterstützt. Auch die Grünen und die Linken haben nach der Wahl am 14. September eine Wahlempfehlung für ihn ausgesprochen.
Parteien halten an Wahlempfehlung fest
Wir haben bei den Parteien in Lippstadt nachgefragt. Trotz des Eingeständnisses steht das parteiübergreifende Bündnis weiter hinter Tschense, erzählen sie uns.
SPD: „Ja, es war ein Fehler – aber wir stehen weiter hinter ihm.“
Grüne: „Wir fühlen uns an das Mitgliedervotum gebunden. Es bleibt bei der Empfehlung pro Tschense. Am Ende muss der Wähler entscheiden.“
Linke: „Dumm gelaufen, aber das war doch nur eine Kleinigkeit. Er hat nichts verbrochen. Wir stehen voll hinter Alexander Tschense.“
Damit bleibt die Unterstützung von SPD, Grünen und Linken bestehen. Tschense tritt also wie geplant bei der Stichwahl gegen Amtsinhaber Arne Moritz (CDU) an.
Erklärung von Alexander Tschense im Wortlaut
Der unabhängige Bürgermeisterkandidat veröffentlichte am 25. September dieses Statement im Wortlaut.
"Dieser Wahlkampf war manches Mal harsch, polarisierend und manche Behauptungen zu meiner Person waren zum Teil schwer zu ertragen. Mein Anspruch war, mich darauf nicht einlassen zu wollen.Ich bin ehrlich zu Ihnen, das ist nicht vollständig gelungen. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe auf Social Media zeitlich begrenzt zwischen April und Anfang August in einzelnen Fällen Kommentare mit einem anderen Benutzerprofil gepostet. Das war falsch und das entspricht nicht meiner Person und Haltung.Dafür bitte ich um Entschuldigung! In meinen Stadtgesprächen, Zukunftsdialogen, Spielplatz-Treffs und bei vielen persönlichen Begegnungen habe ich Offenheit dokumentiert. Diese Offenheit werde ich auch weiterhin vertreten. Ich weiß um das Vertrauen, das Menschen in mich setzen, dafür bin ich dankbar." - Alexander Tschense