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Lippstadt: Urteil im Streit um Abtreibungen am Klinikum
© Ben Hettwer / Hellweg Radio
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Lippstadt: Urteil im Streit um Abtreibungen am Klinikum

Niederlage für den Chefarzt des Christlichen Klinikums Lippstadt: Das Arbeitsgericht Hamm hat seine Klage gegen das Abtreibungsverbot des katholischen Trägers abgewiesen. Mehr als 2.000 Menschen hatten ihn zuvor in Lippstadt lautstark unterstützt.

Veröffentlicht: Freitag, 08.08.2025 07:12

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Arbeitsgericht Hamm weist Klage ab - Volz nach Urteilsverkündung enttäuscht

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Im Streit um das weitgehende Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen am christlichen Klinikum Lippstadt hat das Arbeitsgericht Hamm entschieden: Das Klinikum darf dem Chefarzt an der Frauenklinik, Prof. Joachim Volz vorschreiben, Schwangerschaftsabbrüche nur dann vorzunehmen, wenn das Leben der Schwangeren in Gefahr ist. Volz hatte gegen diese Regelung geklagt – ohne Erfolg. Nach Einschätzung der Richter ist der Arbeitgeber berechtigt, eine solche Anweisung zu erteilen. Eine ausführliche Urteilsbegründung will das Gericht noch nachreichen.

Direkt nach der Entscheidung zeigte sich der Chefarzt enttäuscht, vor allem über die aus seiner Sicht zunächst sehr knappe Begründung. Er kündigte an, in Berufung zu gehen.

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Große Unterstützung vor der Verhandlung

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Schon am Vormittag hatten mehr als 2.000 Menschen in Lippstadt für Volz demonstriert. Der Protestzug startete auf dem Parkplatz der Liebelt-Arena, führte über die Wiedenbrücker Straße am Klinikum vorbei bis zum Amtsgericht. Auf Plakaten standen Botschaften wie „GEGEN DIE DOGMEN DER KIRCHE“ oder „My Body, my Choice“. Immer wieder riefen die Demonstrierenden:

„Wir sind stolz auf Prof. Volz!“

Ganz vorne mit dabei: Prof. Volz selbst, gemeinsam mit Politikerinnen wie Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag. Vor dem Amtsgericht gab es anschließend eine Kundgebung, bei der sich Volz für die große Unterstützung bedankte und erneut erwähnte, wie sehr ihm seine Klage am Herzen liegt. Auch andere Rednerinnen und Redner – darunter lokale Politikerinnen und Politiker sowie Vertreter von Organisationen – forderten, die Entscheidungsfreiheit von Frauen und das ärztliche Urteil stärker zu respektieren.

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Hintergrund des Falls

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Seit der Fusion des katholischen und evangelischen Krankenhauses in Lippstadt zum Christlichen Klinikum im Februar 2025 gilt dort eine interne Regelung, die Schwangerschaftsabbrüche nur in wenigen medizinischen Ausnahmen erlaubt. Dagegen hatte Volz, Chefarzt der Frauenklinik, geklagt. Bundesweit hatten sich mehr als 232.000 Menschen mit einer Online-Petition seiner Forderung angeschlossen, medizinisch notwendige Abbrüche auch weiterhin durchführen zu dürfen. Sobald es Neuigkeiten zu dem Fall gibt, erfahrt ihr sie bei uns!

Autoren: Eva Schulze-Gabrechten / Ben Hettwer

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