Lippstädter Neubauten setzen auf Wärmepumpen

Gasheizung oder Wärmepumpe? Viele Verbraucher bestehen noch auf konventionelle Technik - In den Neubauten boomen aktuell die Wärmepumpen. Das haben die Lippstädter Stadtwerke ermittelt.


© Quelle: Canva/Gas

Lippstädter Stadtwerke ziehen Bilanz

Die Diskussion um die Wahl der richtigen Heizungsart hat zuletzt viele politische Gespräche bestimmt. Inzwischen ist klar, schärfere Heizungsvorschriften sollen erst kommen, wenn auch die Städte und Gemeinden einen Wärmeplan vorgelegt haben. Wer aktuell neu- oder umbaut, steht oft vor der Entscheidung: Gasheizung oder Wärmepumpe? Die Lippstädter Stadtwerke haben eine Bilanz gezogen, wofür sich die Menschen in ihrer Kommune aktuell entscheiden.

Erdgas NOCH Nummer 1.

Erdgas bleibt nach den Auswertungen der Lippstädter Stadtwerke für viele Hausherren weiterhin die Nummer 1. Noch. Ungeachtet der bundespolitischen Diskussion über das Ende von Öl- und Gasheizungen hätten Lippstädter Hauseigentümer ihre Bestandsbauten im ersten Halbjahr gar nicht selten mit einer neuen Gasheizung ausgestattet. Jeder zweite Modernisierer setzte wenigstens in den ersten drei Monaten auf den flüchtigen Stoff.

„Gasanschlüsse sind noch nicht tot“, stellt der Betriebsleiter für Gas und Wasser bei den Stadtwerken Lippstadt, Martin Sandknop, in einer Pressemitteilung des Unternehmens fest.

Lippstädter Neubauten präferieren Wärmepumpen

„In Neubauten wird die Wärmepumpe klar die Nummer 1 und zu fast 100 Prozent eingebaut“, sagt Martin Sandknop (Stadtwerke LP) weiter.

Die nackten Zahlen ließen keinen Raum für eine andere Interpretation: Während es 2005 keinen einzigen Antrag für den Einbau dieser Technik gab, lag der Anteil der Wärempumpen an den Hausanschlüssen im vergangenen Jahr bei fast 68 Prozent.

Der kommunale Versorger hat auch die Hausanschlüsse im ersten Halbjahr dieses Jahres addiert und analysiert: So hätten sich im ersten Halbjahr 2023 hätten sich genau gleich viele Menschen in Lippstadt für eine Wärmepumpe und eine Gasheizung entschieden.

Wer sein Zuhause neu gebaut hat, vertraute Anfang des Jahres durchaus auch auf die konventionelle Energieversorgung, die Wärmepumpe aber gelangte von Monat zu Monat immer weiter an die Spitze der Investorengunst. Im Mai und Juni waren Gasanschlüsse in Neubauten schon komplette Fehlanzeige, in den zwölf neuen Immobilien arbeiten ausnahmslos Wärmepumpen.

Hybridlösung bei Hausanschlüssen

Auch Hybridheizungen als Kombination aus Gasversorgung und moderner Wärmepumpe fanden Interesse in den Lippstädter Wohnungen.

„Gleichwohl müssen wir uns dem Thema Transformation stellen“, unterstreicht Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Müller mit Nachdruck.

Nach seiner festen Überzeugung wird die Nutzung von Öl und Gas für die Wärmeerzeugung zurückgehen.

Stadtwerke Lippstadt

Die Stadtwerke selbst verfolgten konsequent den Klimaansatz und arbeiteten strategisch an der Umsetzung. Auch vor dem Hintergrund einer kommunalen Wärmeplanung werde sich das Unternehmen die Frage nach der künftigen Versorgung von Gewerbe und privaten Haushalten stellen müssen. Für die Stadtwerke Lippstadt ist die Gasversorgung eine wichtige Sparte. 330 Kilometer Hauptleitungen liegen im Stadtgebiet, 13.600 Anschlüsse machen die Bedeutung klar. Auch aus technischer Sicht, denn selbst wenn es politisch so gewollt sei, ein solches Versorgungssystem könne man nicht von einem Tag auf den anderen umstellen. Um es zu betreiben, wie derzeit, habe es mehr als zwei Generationen gebraucht, gibt der Betriebsleiter zu bedenken. Und nicht nur technisch sei der Verzicht auf diesen Energieträger eine große Herausforderung. Schließlich müsse eine Wärmewende auch mit dem erforderlichen Fachpersonal geschafft werden.

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