Live-Erklärungen der Videobeweise in Stadien
Fußballfans aus Soest, Geseke oder Warstein können sich am kommenden Wochenende auf ein spannendes Novum in den Stadien freuen. Schiedsrichter der Ersten und Zweiten Bundesliga werden in einer Pilotphase ihre Entscheidungen zum Videobeweis künftig direkt über die Stadionlautsprecher erklären. Diese Änderung gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montagnachmittag bekannt.
Ein weiterer Schritt für mehr Transparenz
Marcel Voss aus Welver, der als Kommunikationsmanager beim DFB arbeitet, ist überzeugt:
„Das ist ein weiterer Schritt in Sachen Transparenz, und deswegen halte ich diese Schiedsrichterdurchsagen grundsätzlich für eine gute Sache.“
Laut Voss wussten Zuschauerinnen und Zuschauer bei Spielen oft nicht oder erst verspätet, warum eine Entscheidung durch den Video Assistant Referee (VAR) überprüft oder geändert wurde. Die neuen Ansagen könnten das deutlich verbessern.
Testphase in neun Stadien
Die Regelung wird zunächst in einer Pilotphase erprobt, die bis zum Ende der aktuellen Saison läuft. Dabei sind vorerst neun Stadien beteiligt, darunter die Arenen von Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf. Auch Spiele des FC Bayern München, FC St. Pauli und Eintracht Frankfurt stehen auf der Liste. Die Technik, die für die neuen Durchsagen benötigt wird, ist derzeit nur in diesen Stadien einsatzbereit. Bereits am kommenden Wochenende soll die Testphase beginnen. Bei Bedarf wird der Schiedsrichter dann eine Verbindung zu den Stadionlautsprechern aktivieren und die jeweilige Entscheidung erklären. Marcel Voss betont: „Das wird den Fußball verändern.“
Nach dem Vorbild anderer Sportarten
Das sogenannte „Public Announcement“ orientiert sich an anderen Sportarten wie Eishockey oder American Football, wo Schiedsrichterentscheidungen schon länger für die Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion live erläutert werden. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte diesen Schritt in einem neunköpfigen Gremium beschlossen. Sollte sich das System bewähren, könnte es in Zukunft in allen Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga zum Einsatz kommen.
Für Fans, die am Wochenende in eines der Teststadien pilgern, heißt es also: Ohren spitzen – und gespannt sein, wie diese neue Transparenzregelung ankommt.