LWL-Wanderausstellung im Haus Kupferhammer
Veröffentlicht: Montag, 07.04.2025 12:33
13.04.25 / 11 Uhr

"Täglich Bilder fürs Revier"
LWL-Wanderausstellung im Haus Kupferhammer zeigt Pressefotografien von Helmut Orwat 1960-1992
Das Ruhrgebiet und seine Menschen stehen im Mittelpunkt der Fotos von Helmut Orwat, die er während seiner langjährigen Tätigkeit als Pressefotograf und Fotojournalist gemacht hat. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe zeigt eine Auswahl von etwa 40 Aufnahmen seines umfassenden fotografischen Werkes in der Wanderausstellung "Täglich Bilder fürs Revier. Pressefotografien von Helmut Orwat 1960-1992" jetzt im Haus Kupferhammer.
Die Matinee zur Ausstellungseröffnung findet am Sonntagmorgen 13. April, 11 Uhr im Haus Kupferhammer statt. Stephan Sagurna, Bildwissenschaftler und Kurator der Ausstellung, gibt eine „Einführung in die Bildwelten Helmut Orwats“. Die Ausstellung ist dann im Haus Kupferhammer bis zum 11. Mai 2025 zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.
Orwat wurde 1938 als Sohn eines Bergmanns in Castrop-Rauxel geboren. Ab 1960 arbeitete er zunächst als freier Pressefotograf und ab 1984 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 als festangestellter Fotograf für die "Ruhr Nachrichten". Besonders im Lokalteil der "Ruhr Nachrichten" für Castrop-Rauxel wurden täglich mehrere seiner Fotos veröffentlicht. Darüber hinaus übernahm er auch Aufträge für überregionale Zeitungen, das Westfälische Landestheater und für das Kulturmagazin "Westfalenspiegel".
Orwats Aufnahmen zeigen typische Facetten des Lebens und Arbeitens im Ruhrgebiet in den Zeiten des Strukturwandels. Die Menschen "von nebenan" stehen im Fokus und werden in ihrem Alltag abgebildet: Erwachsene bei der Arbeit in der Industrie, im Handel und im Handwerk, Familien in ihrer Freizeit am Kanal oder auf dem Campingplatz und immer wieder Kinder bei allen möglichen Spielen auf den Straßen. Dabei hat der Fotograf in seinen Bildern auch die Veränderungen der Städte und Lebenswelt im Revier dokumentiert. Diese Veränderung haben sich auch durch den Zeitgeist ergeben, was sich in der Architektur, in der Kleidung und in der Verkehrsinfrastruktur spiegelt.
Fotografiert hat Orwat stets in Schwarz-Weiß, denn das war in jenen Jahren der Druckstandard bei den Zeitungen und Zeitschriften. Zugleich entsprach die Schwarz-Weiß-Fotografie auch seinem fotografischen Selbstverständnis. "Orwats visuell-ästhetische Prägung orientierte sich an Vorbildern wie Chargesgeimer und Pan Walther. Dementsprechend entwickelte er eine Vorliebe für kräftige, kontrastreiche Abzüge, die das gestalterische Potenzial der Schwarz-Weiß-Fotografie ausschöpften", so Stephan Sagurna
Die Ausstellung ist in vier Kapitel gegliedert und geht auch auf die pressefotografischen Rahmenbedingungen der Zeit ein. Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Bildband mit 150 Aufnahmen im Tecklenborg Verlag erschienen.