Mann bedroht anderen Fahrgast mit Messer im Zug nach Lippstadt

Er fordert von den Beamten: "Erschießt mich doch".

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Wie jetzt erst bekannt wurde, haben sich am vergangenen Wochenende dramatische Szenen in einem Zug in Lippstadt abgespielt. Am Samstagnachmittag hatte ein 36-jähriger Mann einen anderen Mann im Zug von Soest nach Lippstadt nach einem Streit mit einem Messer bedroht. Der Bedrohte konnte sich mit einem Faustschlag aus der Situation befreien. Als die Polizei den Angreifer im Zug festnehmen wollte, wurden auch sie von dem Mann mit einem Messer bedroht. Er forderte die Beamten auf, ihn zu erschießen. Er konnte schließlich von hinten überwältigt werden. Der Regionalexpress war laut Polizei zum Zeitpunkt der Tat gut besetzt, alle Reisenden konnten in Lippstadt den Zug unbeschadet verlassen.


Lest hier alle Details im Bericht der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin:


Münster/Paderborn (ots) - Bereits am 09.03.2019, um 14.30 Uhr,

bedrohte ein 36 Jahre alter Deutscher nach einer verbalen

Auseinandersetzung in einem Nahverkehrszug der "Abelio", auf der

Fahrt von Soest nach Lippstadt, einen 25 Jahre alten syrischen

Reisenden mit einem geschlossenen Klappmesser. Dieser Reisende konnte

der Situation mit einem gezielten Faustschlag ins Gesicht des Täters

entkommen und dem Täter das Taschenmesser abnehmen. Von dem

Zugbegleiter war zwischenzeitlich über Notruf die Bundespolizei

Münster verständigt worden. Zusammen mit Einsatzkräften der

Landespolizei (Lippstadt) wurden die aus Paderborn kommenden

Polizeibeamten im Zug von dem Täter ebenfalls mit einem Gegenstand

bedroht, der augenscheinlich als Messer erkannt werden konnte. Der

Mann, der offensichtlich unter dem Einfluss von Alkohol und/oder

Drogen stand und Drohgebärden mit dem Messer gegen die              

Polizeibeamten machte, bat offensichtlich, die mit der Dienstwaffe in

der Hand vor ihm stehenden Polizeibeamten, um den finalen

Todesschuss. Hierbei äußerte der 36-jährige immer wieder die Worte:

"Erschießt mich doch" und "Ich bin eh nichts mehr wert". Die

Situation konnte von einem Polizeibeamten der BPOLI Münster, der sich

von hinten an den Täter heranschlich und mit seinem Einsatzstock

(Schlagstock) auf den Messerarm des Täters schlug, gelöst werden.


  Zuvor hatte der, sich von hinten nähernde Polizeibeamte, noch ein

älteres Ehepaar, das nicht aus dem Zug geflohen war und noch in

seinen Zugsitzen saß, aus der Gefahrenzone gebracht. Bei dem Messer

handelte es sich um ein s. g. "Neck Knife". Der Täter, gegen den

jetzt von der Bundespolizei Münster wegen "gefährlicher

Körperverletzung" ermittelt wird, wurde in eine psychiatrische Klinik

eingeliefert. Der Zug der "Abelio" war zum Zeitpunkt der Tat gut

besetzt, alle Reisenden konnten in Lippstadt den Zug unbeschadet

verlassen.