Mehr Herdenschutz für den Kreis Soest

Land weitet Maßnahmen aus. Wölfin offenbar "standorttreu".

© FotoDB Paul Lindner

Wölfin im Kreis Soest und Hochsauerlandkreis mehrfach nachgewiesen

Mehr Schäferinnen und Schäfer im Kreis Soest können jetzt Unterstützung für den Schutz ihrer Herde bekommen. Das NRW-Umweltministerium weitet seine Herdenschutzmaßnahmen aus. Grund ist die Annahme, dass es sich eine Wölfin im Arnsberger Wald gemütlich gemacht hat. Sie soll schon drei Wildtiere und ein Nutztier gerissen haben. Deswegen können sich Schafshalter in Teilen von Warstein, Möhnesee und Ense jetzt ihre Herdenschutzzäune bezahlen lassen. Teilweise wird hier auch die Ausbildung von Herdenschutzhunden bezuschusst. Rüthen gehört hingegen nur zur sogenannten Pufferzone, hier fällt die Unterstützung vom Land geringer aus.

Land weitet Herdenschutz-Förderung aus und weist neue Förderkulisse „Oberer Arnsberger Wald“ aus

Das Land Nordrhein-Westfalen baut die Förderfläche für den Herdenschutz weiter aus. Das Umweltministerium hat die Förderkulisse „Oberer Arnsberger Wald“ sowie die umgebende „Pufferzone Oberer Arnsberger Wald“ neu ausgewiesen. Mit der Erweiterung um insgesamt 902 km² können nun für etwas mehr als die Hälfte der Landesfläche (52 Prozent) Fördermittel beantragt werden, um Weidetierhaltungen wolfssicher zu gestalten.

Im Rahmen des Wolfsmonitorings wurde im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis mehrfach ein weiblicher Wolf mit der Kennung GW3199f nachgewiesen. Bei dem weiblichen Wolf handelt sich um einen Abkömmling aus dem sächsischen Wolfsterritorium Gohrischheide. Aufgrund mehrfacher Nachweise – drei Wildtier- und ein Nutztierriss - über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten geht das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) davon aus, dass dieses Tier standorttreu geworden ist.

„In Nordrhein-Westfalen werden wir die Herdenschutz-Förderung zeitnah weiterentwickeln. Dabei hat die Unterstützung der Schäferinnen und Schäfer beim Herdenschutz oberste Priorität. Im Vorgriff haben wir daher nun die Förderangebote ausgebaut, um Tierhalterinnen und Tierhalter beim Herdenschutz zu unterstützen“,

sagte Umweltminister Oliver Krischer.

Förderkulissen für die Herdenschutzförderung werden ausgewiesen, wenn Wölfe in einer Region mehrfach nachgewiesen wurden und ein Territorium gebildet haben. In den Förderkulissen werden bis zu 100 Prozent der Kosten für investive Herdenschutzmaßnahmen gefördert. Neben Zäunen umfasst dies unter bestimmten Voraussetzungen auch die Anschaffung und Ausbildung von Herdenschutzhunden. Zusätzlich bestehen großräumige Pufferzonen, in denen ebenfalls Herdenschutzzäune gefördert werden. Im Jahr 2024 stehen eine Million Euro für Maßnahmen nach den Förderrichtlinien für den Herdenschutz zur Verfügung.

Informationen zur neuen Förderkulisse

Die neue Förderkulisse Oberer Arnsberger Wald hat zusammen mit der Pufferzone eine Gesamtgröße von 902 km². Sie umfasst den westlichen Teil des Hochsauerlandkreises und damit einen bedeutenden Anteil des Arnsberger Waldes mit seinen ausgedehnten Wäldern im Bereich von Arnsberg und Meschede. Nach Norden hin erstreckt sich die Förderkulisse in den südlichen Teil des Kreises Soest, wo ebenfalls bedeutende Teile des Arnsberger Waldes im Bereich von Möhnesee und Warstein liegen. Weiter nördlich wird sie im Bereich von Ense, Möhnesee und Warstein durch den Übergang von den Wäldern des Arnsberger Waldes in die Agrarlandschaft der Soester Börde begrenzt. Im Süden bilden Bundesautobahnen, dichte Siedlungsstrukturen sowie die Ruhr erkennbare Grenzen. Im Südwesten grenzt sie an die bestehende Pufferzone um die „Förderkulisse Märkisches Sauerland“ sowie im Nordosten an die bestehende Pufferzone um die „Förderkulisse Senne – Eggegebirge“.

Die Abgrenzung des zentralen „Förderkulisse Oberer Arnsberger Wald“ umfasst auf einer Fläche von 322 km² folgende Städte und Gemeinden:

  • Kreis Soest: Stadt Warstein (westlich B55 und südlich B516), Gemeinden Möhnesee (südlich B516) und Ense (östlich A445 und südlich B516 / Waltringer Weg).
  • Hochsauerlandkreis: Städte Arnsberg (nördlich A46 und östlich A445) und Meschede (nördlich A46 und westlich B55)

„Pufferzone Oberer Arnsberger Wald“

Zur umliegenden „Pufferzone Oberer Arnsberger Wald“ zählen auf einer Fläche von 580 km² die folgenden Städte und Gemeinden:

  • Kreis Soest: Stadt Warstein (östlich B55 und nördlich B516), Gemeinden Möhnesee (nördlich B516), Ense (westlich A445 und nördlich B516 / Waltringer Weg) und Rüthen.
  • Hochsauerlandkreis: Städte Arnsberg (südlich A46 und westlich A445) und Meschede (südlich A46 und östlich B55)

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