Menschen fühlen sich wohl in Innenstädten

Im Gesamten haben die beiden Innenstädte in Soest und Lippstadt ganz gut abgeschnitten. In einer Umfrage konnten die Menschen in den jeweiligen Innenstädten in verschiedenen Kategorien ihre Innenstadt bewerten. Das Institut für Handelsforschung in Köln und die Industrie- und Handelskammer (IHK) haben diese Umfrage ausgewertet und gestern (09. Februar) vorgestellt. Dabei sind die Zahlen nicht belastbar, erklärt Stephan Britten von der IHK Hellweg Sauerland: "Die Zahlen sind keine Punktlandung, sondern hier geht es um ein Gefühl, um einen Trend. Es zeigt auf, was finden die Leute gut, was finden sie nicht gut. Und daran kann man arbeiten." Die Ergebnisse zu Soest findet ihr hier.

Soest: Qualität gut, Nachholbedarf bei Geschäftsvielfalt

Die Auswertung für Soest zeigt, dass die Menschen ihre Innenstadt insgesamt sehr attraktiv finden. Soest punktet vor allem mit einem guten Gesamtpaket. Sowohl gute Einkaufsmöglichkeiten als auch eine gute Gastro-Vielfalt und schöne Parkanlagen sorgen hier für eine hohe Aufenthaltsqualität, sagen die Befragten. In Soest fehlt es in der Vielfalt der Geschäfte zum Beispiel an Elektro-Fachgeschäften. Dagegen wirken Bäcker und Handyläden sehr stark vertreten.

Für Isabell Zacharias sind die Zahlen sehr wichtig, auch wenn sie nicht zu aussagekräftig sind. Sie ist Zukunftsmanagerin Innenstadt bei der Stadt Soest und kümmert sich um die Entwicklung der Soester Innenstadt. Wir möchten an dem Zusammenspiel der Attraktivitäten in der Innenstadt arbeiten. Wir möchten eben nicht nur Shoppen, sondern wir möchten die Soester und auch die Innenstadtbesucher möchten Shoppen, Essen, sich wohlfühlen, Verweilmöglichkeiten haben. Und das ganze natürlich in einem wunderschönen Ambiente und einer tollen Kulisse. Und das ist einfach das, was Soest ausmacht und was wir stärken werden."

Lippstadt: Parken flop, Events und ÖPNV top

Für die Lippstädter sind es vor allem die Stadtfeste wie Herbstwoche und verkaufsoffenen Sonntage, die die Menschen sehr gerne mögen. Auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr kommt gut an. Dagegen sehen viele ein Problem mit den Parkmöglichkeiten. Die werden als ziemlich schlecht empfunden. Zum Unverständnis der Verantwortlichen aus Stadtverwaltung, Städteförderung und Einzelhändlern. Sie verweisen auf die vielen Parkhäuser.

Die Zahlen zeigen auch: es fehlt vor allem aktuell ein Schreibwarengeschäft. Für Ingo Arndt von der Lippstädter Werbegemeinschaft ist es auf jeden Fall wichtig, dass man kreativ wird: "Attraktive Angebote anbieten, natürlich auch Kundenkarten anbieten, dass die Kunden auch binden, in die Stadt zu kommen. Wir überlegen uns gerade, ob wir an einer Art Lippstadt-Card arbeiten, dass man so ein Punktesystem aufbaut für die ganze Stadt. Das ist ein Thema, was so im Hinterkopf ist, um einfach Lippstadt als Standort attraktiv zu machen, um die Kunden auch zu binden." Es sollen auch schnell Ergebnisse kommen, sagt die Stadtverwaltung. Denn sie will eine Stelle schaffen, die sich speziell mit dem Zentrenmanagement beschäftigt und vor allem alle, die an so einer Gestaltung der Innenstadt beteiligt sind, unter einen Hut bekommen soll.