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Mülltrennung mit Gefühl: Soest hilft sehbehinderten Bürgern
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Mülltrennung mit Gefühl: Soest hilft sehbehinderten Bürgern

Der Kommunalbetrieb Soest stattet Mülltonnen ab sofort mit tastbaren 3D-Stickern aus, damit blinde und sehbehinderte Bürger die richtige Tonne finden. Die innovative Lösung macht Soest zu einer der ersten Kommunen im Kreis, die dieses neue System einsetzt.

Veröffentlicht: Freitag, 17.10.2025 14:31

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Soester Kommunalbetrieb reagiert auf Bürgeranregung

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Der Kommunalbetrieb Soest macht die Mülltrennung für blinde und sehbehinderte Menschen deutlich einfacher. Ab sofort können betroffene Bürger ihre Abfalltonnen mit tastbaren Stickern ausstatten lassen. Die kleinen Kunststoffplättchen aus dem 3D-Drucker werden auf die Tonnendeckel geklebt und ermöglichen es, verschiedene Müllsorten eindeutig zu unterscheiden. Besonders bei Mehrfamilienhäusern, wo oft mehrere gleich große Tonnen nebeneinander stehen, löst das System ein alltägliches Problem. Soest gehört damit zu den ersten Kommunen deutschlandweit, die auf diese innovative Technologie setzen.

"Ich bin jetzt in einem Alltagsbereich selbstständiger als vorher und muss andere nicht mehr um Hilfe bitten, um die richtige Mülltonne zu finden. Das macht mich glücklich." - Edip Kartal, sehbehinderter Soester Bürger.
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Innovative Technik aus Bayern kommt nach Soest

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Die tastbaren Sticker entstammen einem System, das erst in diesem Sommer in Bayern entwickelt wurde. Geometrische Symbole kennzeichnen die verschiedenen Müllsorten: Das Dreieck steht für Biomüll, das Quadrat für Papier und Pappe, das Kreuz markiert den Restmüll. Die rechteckigen Kunststoffplättchen sind wetterfest und auch bei Wind und Regen gut fühlbar. Das Besondere an der Lösung: Die Daten für die Sticker stehen kostenfrei zur Verfügung, wodurch sie mit einem 3D-Drucker einfach selbst produziert werden können. Der Kommunalbetrieb hat eigens für dieses Projekt einen 3D-Drucker angeschafft.

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Schnelle Umsetzung dank Bürgerbeteiligung in Soest

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Die Idee für die tastbaren Mülltonnen-Sticker kam direkt aus der Bürgerschaft. Mitte September kontaktierte der sehbehinderte Soester Edip Kartal die Abfallwirtschaft und schilderte sein alltägliches Problem. Gleichzeitig brachte er einen konkreten Lösungsvorschlag mit: Er hatte von der bayerischen Entwicklung gehört und regte deren Umsetzung in Soest an. Florian Brinkmann von der Abfallwirtschaft recherchierte umgehend und stieß auf die Unterfränkische Firma, die die Sticker gemeinsam mit dem örtlichen Blinden- und Sehbehindertenbund entwickelt hatte. Das Mehrfamilienhaus von Edip Kartal wurde zum ersten Teststandort in Soest und ist nun mit den innovativen Markierungen ausgestattet.

"Wir begrüßen diese Lösung sehr. Wir freuen uns, dass die Stadt Soest hier Vorreiter ist." - Filomena Muraca-Schwarzer, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins im Kreis Soest.
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Anmeldung und Ausblick für Soester Bürger

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Alle sehbehinderten und blinden Soester können das kostenlose Angebot in Anspruch nehmen. Interessierte wenden sich an Florian Brinkmann unter der Telefonnummer 02921 / 103-4401 oder per E-Mail an f.brinkmann@soest.de. Der Kommunalbetrieb plant, bei Neuanmeldungen von Mülltonnen standardmäßig abzufragen, ob die tastbaren Symbole benötigt werden. Die Hoffnung der Beteiligten ist groß, dass andere Kommunen dem Soester Vorbild folgen werden. Die schnelle und unbürokratische Umsetzung zeigt, wie effektiv Bürgerbeteiligung funktionieren kann, wenn konkrete Lösungsvorschläge vorliegen.

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