Nach Hochwasser im Kreis Soest: Immer noch gesperrte Straßen

Auch Wochen nach dem Hochwasser sind die Folgen noch spürbar. Einige Straßen in Lippstadt sind weiterhin gesperrt.

© Feuerwehr Lippstadt

Die Pegelstände der Gewässer im Kreis Soest

Die Pegelstände der lokalen Gewässer findet ihr jederzeit auf der Seite des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz.

Wasserstand in Cappel (Glenne)

Wasserstand in Lippstadt (Lippe)

Wasserstand in Lippetal (Lippe)

Wasserstand bei Welver (Salzbach)

Wasserstand bei Bad Sassendorf (Ahse)

Wasserstand bei Bad Westernkotten (Gieseler)

Wasserstand bei Lippstadt-Overhagen (Gieseler)

Wasserstand in Belecke (Möhne)

Wasserstand in Soest (Soestbach)

Wasserstand in Bachum bei Wickede (Ruhr)

Straßensperrungen in Lippstadt und Lippetal

Lippstadt: Folgende Straßen sind in Lippstadt aufgrund des Hochwassers aktuell (Stand: 09.01.2024, 12.30 Uhr) noch teilweise oder ganz gesperrt:

  • Im Nahtfeld/ Overhagen
  • Zur neuen Brücke/ Garfeln
  • Unterführung Radverkehr und Fußgänger Friedhof (B55)
  • Eichenweg/ Bad Waldliesborn: Sperrung zwischen den Einmündungen
  • Auf der Hebrake und Kühligenweg
  • Düning/ Garfeln zwischen den Einmündungen Börfeld bis Oebeikerfeld
  • Sämtliche Zugänge zum Grünen Winkel (Radfahrer und Fußgänger)
  • Radweg / Gehweg von „Am Friedhof" bis zur „Esbecker Straße" freigegeben
  • Fußgängerunterführung DB-Bahnstrecke Steinpfad / Tonhüttenweg
  • Jahnplatzgelände


 Lippetal:

  • Straße "Zur Mühle" von Niederbauer Richtung Kesseler
  • Lippstädter Straße von Herzfeld Richtung Lippstadt

UPDATE, Stand 03.01.24 6 Uhr

Es gilt weiterhin eine Unwetterwarnung vor Dauerregen. Dadurch könnte die Hochwassersituation an Lippe oder Glenne wieder verschärft werden. An der Glenne in Lippstadt und an der Lippe im Lippetal sind die Pegel gestern (02.01.24) wieder leicht gestiegen. Probleme machen den Einsatzkräften auch immer wieder Menschen, die Absperrungen ignorieren. Zum Beispiel, weil sie mit Booten auf die überfluteten Flächen wollen. Davor warnt die Feuerwehr Lippstadt aktuell: Die Absperrungen stünden dort nicht zum Spaß, heißt es. Es könnte lebensgefährlich sein, wenn ihr in eine Strömung geratet. Außerdem sei die Tiefe des Wassers oft schwer abzuschätzen.

Bis 8 Uhr heute Morgen gilt außerdem eine Warnung vor Sturmböen bis 70km/h. Danach bleibt es windig mit Böen um die 50 km/h.

UPDATE, Stand 02.01.24 7 Uhr

Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung herausgegeben, in der er vor Dauerregen bis Donnerstag warnt.

UPDATE, Stand 30.12. 7 Uhr

In der Nacht hat es im Kreis Soest stellenweise stark geregnet. Je nachdem, wie die Niederschläge in den kommenden Tagen weitergehen, könnte sich die Hochwasserlage wieder verschärfen. Denn: Der Pegel der Lippe ist nach wie vor sehr hoch. Dennoch wird nicht mehr von einer akuten Gefahr ausgegangen. Die Lage sei angespannt, aber nicht kritisch, heißt es. Die Einsatzkräfte in Lippetal konnten am Abend vom Hochwassereinsatz abrücken.

UPDATE, Stand 29.12. 16 Uhr

Krisenstab und Führungsstab des Kreises richten weiter mit Sorgen den Blick nach oben. Denn je nachdem, wie die für die kommenden Tage vorhergesagten Niederschläge ausfallen, könnte sich die Hochwasserlage wieder verschärfen. Da Menge und Auswirkungen der prognostizierten Regenfälle nicht klar feststehen, bleibt die vom Krisenstab erklärte Großeinsatzlage zunächst bestehen. Nach der Regenpause hat sich die Situation an der Glenne in Lippstadt zwar wieder entspannt, der Pegel ist signifikant gesunken. Doch an der Lippe verharrt der Pegelstand unverändert auf sehr hohem Niveau. Problematisch ist außerdem, dass in den Auen das Grundwasser bis zur Geländeoberkante steht. Deshalb hat der Führungsstab in Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaft des Kreises in den vergangenen zwei Tagen vor allem mögliche Hotspots auf dem Lippetaler Gemeindegebiet, die sich bei einer Veränderung der Lage ergeben könnten, identifiziert, analysiert und teilweise auch aufgesucht. Vor Ort erfolgte eine fachliche Beratung oder es wurden konkrete vorbeugende Maßnahmen veranlasst, um "vor die Lage" zu kommen und für alle Fälle gewappnet zu sein.Vor allem die Anschaffung und die Befüllung weiterer Sandsäcke gehören zu den Vorbereitungen auf weitere Entwicklungen in Sachen Hochwasser. In diesem Zusammenhang lobt der Kreisbrandmeister Thomas Wienecke als Einsatzleiter das vorbildliche Verhalten von ehrenamtlichen Spontanhelferinnen und Spontanhelfern in Lippetal. Zahlreiche Mitglieder der Landjugend Herzfeld und des Spielmannzuges Oestinghausen haben in Absprache mit der örtlichen Feuerwehr fast 4.000 Sandsäcke befüllt. Auch die Jugendfeuerwehr war dabei. Dadurch wurden die Einsatzkräfte entlastet und sie konnten nach tagelangem Einsatz eine verdiente Pause einlegen. "Dieses Engagement der Landjugendlichen und der Spielleute ist hervorragend und vorbildlich", betont Kreisbrandmeister Thomas Wienecke. "Sie haben nicht einfach ohne Absprache gemacht oder angefangen, sondern sind in Abstimmung mit den Lippetaler Einsatzkräften aktiv geworden. Das ist ein gutes Beispiel, wie in einer solchen Lage eine sinnvolle Hilfe und eine gezielte Entlastung aussehen können. Ich danke allen Helferinnen und Helfern, die mitgemacht haben."


UPDATE, Stand 29.12. 15 Uhr

Mit Blick auf die anhaltenden Regenschauer blickt der Kreis Soest heute am Donnerstagnachmittag gespannt auf die vom Hochwasser betroffenen Gebiete. Bisher sei alles ruhig, sagt Marc Schlunz, Sprecher der Lippetaler Feuerwehr. In Lippborg und Herzfeld waren zahlreiche Sandsäcke ausgegeben worden. Vor allem in Herzfeld sei die Sandsack-Nachfrage der Bürger deutlich höher als erwartet gewesen.


UPDATE, Stand 29.12. 5 Uhr

Die Pegelstände der Flüsse und Bäche im Kreis Soest sind im Laufe des Donnerstags, 28. Dezember, zurückgegangen. Weil aber für den Freitag durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) weitere Niederschläge angekündigt sind, kann insbesondere für die Lippe keine Entwarnung gegeben werden. „Wir beobachten die Situation sehr genau und nutzen die niederschlagsfreie Zeit, um weitere Vorbereitungen zu treffen. Für eine Verschärfung der Lage sind wir gewappnet“, erklärt Kreisbrandmeister Thomas Wienecke. Ob und wie sich möglicher Regen am morgigen Freitag auswirkt, ist derzeit noch völlig unklar. Der DWD prognostiziert schauerartigen Regen mit Niederschlagssummen zwischen 5 und 25 Millimetern. Folglich können größere Regenmengen über dem Kreisgebiet niedergehen, es muss aber nicht so kommen.

Insbesondere die Anwohner der lippenahen Gebiete im Lippetal sind aufgerufen, weiterhin Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Gebäude in der Nähe der Lippe von einem Wassereintritt oder einem höheren Grundwasserstand betroffen sein werden. Betroffene Bürgerinnen und Bürger können deshalb heute, Donnerstag, 28. Dezember, von 16 bis 19 Uhr, und Freitag, 29. Dezember, von 9 bis 12 Uhr kostenlos Sandsäcke abholen. Die Sandsäcke werden im Gewerbegebiet Herzfeld Nr. 13 in der Lagerhalle der Firma Holtewert ausgegeben. 

„Wichtig ist und bleibt, dass ufernahe und überschwemmte Bereiche nicht betreten werden. Das gilt genauso für überflutete Keller“, mahnt Kreisbrandmeister Thomas Wienecke.


UPDATE, Stand 28.12. 16 Uhr

Die Pegelstände der Flüsse und Bäche im Kreis Soest sind im Laufe des Tages zurückgegangen - Das teilen unsere Feuerwehren mit. Weil aber für Freitag (29.12.) weiterer Regen angekündigt ist, kann insbesondere für die Lippe noch keine Entwarnung gegeben werden. Gebäude in der Nähe der Lippe können also wieder von größerem Wassereintritt oder einem höheren Grundwasserstand betroffen sein. Daher bietet die Gemeinde und die Feuerwehr Lippetal jetzt kostenlose Sandsäcke an. Wenn ihr Bedarf habt, könnt ihr die Donnerstag, (28.12.2023) in der Zeit von 16:00 Uhr – bis 19:00 Uhr und Freitag von 09:00 Uhr – 12:00 Uhr in der Lagerhalle der Firma Holtewert in Lippetal (Herzfeld Nr. 13) abholen.


UPDATE, Stand 28.12. 5 Uhr

Auch wenn die Pegel an den Flüssen und Bächen sinken, liegen sie dennoch weiter auf hohem Niveau. Neue Niederschläge können die Hochwasserlage im Kreis Soest schnell wieder verschärfen. Dies gilt insbesondere für die Lippe und die Glenne. Weil für Freitag, 29. Dezember, durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) neue Regenschauer angekündigt sind, ist die Entscheidung im Krisenstab des Kreises Soest gefallen, die Großeinsatzlage weiter aufrechtzuerhalten.

Während sich die Lage in anderen Teilen des Kreises Soest deutlich entspannt hat, liegen die Einsatz-Schwerpunkte nach wie vor in Lippstadt und Lippetal. Immerhin: Der Pegel der Glenne (Lippstadt) ist inzwischen auf 3,61 Meter gesunken, auch der Pegel in Lippetal-Kesseler ist wieder unter den Hochwasser-Informationswert 3 zurückgegangen.

Probleme bereitet weiterhin der hohe Grundwasserspiegel: „Viele Keller sind vollgelaufen“, berichtet Kreisbrandmeister Thomas Wienecke und rät unbedingt zur Vorsicht: „Überschwemmte Kellerräume sollten auf keinen Fall betreten werden. Betroffene sollten unbedingt die Feuerwehr rufen, die dann weiterhilft.“

Kreisweit kam es seit Freitag, 22. Dezember, zu mehr als 330 hochwasserbedingten Einsätzen.

Aus einigen Kommunen gibt es gute Nachrichten: Neben den Warnungen für Geseke und Erwitte sind auch die Warnungen für den Warsteiner Raum inzwischen wieder zurückgenommen worden. Überall wird die Lage von den Einsatzkräften und den zuständigen Behörden aber aufmerksam beobachtet.

Zur Erfassung der Lage werden auch die Drohnen der Drohneneinheit Kreis Soest eingesetzt. Die Bilder helfen den Einsatzkräften und der Unteren Wasserbehörde bei der Einschätzung enorm weiter. In den vergangenen Tagen wurde die Arbeit der Drohneneinheit jedoch durch zivile Drohnen massiv gestört. Deshalb weist die Einsatzleitung darauf hin, dass es verboten ist, mit zivilen Drohnen über die Hochwasser-Einsatzstellen zu fliegen. Die Rechtsgrundlage ergibt sich aus der Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO).


UPDATE, Stand am 27.12. 5 Uhr

Entwarnung für Erwitte und Geseke; in Lippetal und Lippstadt steigt der Grundwasserspiegel

Mitteilung vom Kreis Soest:

Auch wenn der Dauerregen aufgehört und der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Unwetterwarnungen zurückgenommen hat, bleibt die Hochwasserlage in Teilen des Kreisgebiets angespannt. Einsatz-Schwerpunkte liegen in der Stadt Lippstadt und der Gemeinde Lippetal. Am Morgen des zweiten Weihnachtstags (Dienstag, 26. Dezember) wurde in Lippetal-Kesseler der Hochwasser-Informationswert 3 überschritten. Weil auch der Grundwasserspiegel in Lippstadt und Lippetal steigt, wurde die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten per Warn-App NINA und Cell-Broadcast informiert und zu besonderer Vorsicht aufgerufen. Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, der die Großeinsatzlage führt, sagt: „Wegen des hohen Grundwasserspiegels werden wir es noch mit etlichen vollgelaufenen Kellern zu tun haben.“

In der Gemeinde Lippetal gibt es diese schon, hinzu kommen mehrere überflutete Straßen. Einzelne Gehöfte sind betroffen und werden durch die Feuerwehr mit Sandsäcken versorgt. Die Betroffenen werden durch die Untere Wasserbehörde und die Einsatzkräfte vor Ort informiert und beraten. Auch wenn der Hochwasser-Informationswert 3 überschritten ist, bestehe derzeit keine Gefahr für größere Siedlungen im Lippetal, unterstreicht die Untere Wasserbehörde. 

In Lippstadt hat der Pegelstand der Glenne die Marke aus dem Jahr 2007 (3,93 Meter) übertroffen und stagniert seit dem frühen Morgen bei 3,95 Meter. Der Glennedeich wird derzeit an einigen Tiefpunkten leicht überströmt. Auch hier werden die betroffenen Einzelgehöfte passgenau informiert: Neben der Unteren Wasserbehörde, dem Veterinärdienst, der Stadt Lippstadt und der Feuerwehr ist auch die Bezirksregierung Arnsberg als Obere Wasserbehörde involviert.

Kreisweit gab es zwischen dem Abend des 25. Dezembers (19 Uhr) und dem 26. Dezember (12 Uhr) 70 neue Unwetter-Einsätze und sechs Technische Hilfeleistungen.

Gute Nachrichten kommen unterdessen aus Erwitte-Bad Westernkotten, Geseke-Störmede und Geseke-Mönninghausen: Hier konnten die Warnungen vor Überflutungen am 26. Dezember wieder zurückgenommen werden. Auch die Hochwasserrückhaltebecken erfüllen zurzeit ihren Zweck und haben Puffer für neue Niederschläge. Bis Freitag geht die Untere Wasserbehörde zunächst von einer Wetterberuhigung aus.


Fotos vom 26.12.

Hochwasser in Lippstadt

UPDATE 26.12.

Andauernder Regen und durchgeweichte Böden sorgen weiter für Hochwassergefahr in Teilen des Kreises Soest. In der Nacht sind die Pegelstände weiter gestiegen. Vor allem in der Lippe - und damit auch in ihrem Nebenfluss - der Glenne in Lippstadt Cappel. Aber auch in Lippetal Kesseler ist die Lage ernst.

Dort wurde in der Nacht der sogenannte "Informationswert 3" überschritten. Das heißt, auch Wohngebiete könnten überflutet werden. Der Grundwasseranstieg sorgt dafür, dass in ungeschützten Kellern die Gefahr des Volllaufens besteht. In gefährdeten Räumen solltet ihr Strom und Heizung unbedingt ausstellen und Räume, die schon nass sind, nicht mehr betreten.

Mitteilung vom Kreis Soest:

Die Hochwasser-Lage im Kreis Soest bleibt angespannt. Insbesondere die Situation an der Glenne bei Lippstadt-Cappel ist nach wie vor kritisch. Deshalb hat der Krisenstab des Kreises Soest in Abstimmung mit Kreisbrandmeister Thomas Wienecke am Montagmorgen, 25. Dezember, entschieden, dass die Großeinsatzlage für das Kreisgebiet weiter aufrecht erhalten wird. Nach Angaben der Wasserwirtschaft des Kreises Soest liegt der Pegel der Glenne aktuell bei 3,70 Meter. Dass damit eine Überflutung der Deiche droht, macht ein Vergleich zum Hochwasser 2007 deutlich: Damals lag der höchste Wasserstand bei 3,93 Metern, und es kam zu Überschwemmungen. Falls die Deiche überflutet werden, rechnet die Wasserwirtschaft mit einer ähnlichen Lage wie damals, nämlich damit, dass es in den Einzellagen zwischen Glenne und der Holzstraße zu Überflutungen von bis zu 20 Zentimeter kommen könnte.

Die betroffenen Höfe werden sowohl von der Wasserwirtschaft als auch vom Veterinärdienst des Kreises über Vorsorgemaßnahmen beraten. Die Ortslage Lippstadt-Cappel wird durch das Hochwasserschutzsystem Aquariwa geschützt.

Für den Norden des Kreises Soest hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Warnung vor ergiebigem Dauerregen aufgehoben, im Süden gilt sie bis zum 25. Dezember um 18 Uhr weiter. Die Pegel der Flüsse können weiter steigen. Auch weil die Böden keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen, können weitere Niederschläge jederzeit für neue Schwierigkeiten sorgen.

Am Sonntag und Montag, 24. und 25. Dezember, rückten die Einsatzkräfte kreisweit zu bisher insgesamt 58 Hochwasser-Einsätzen aus. Diese Zahl klingt vergleichsweise niedrig und muss daher eingeordnet werden: Insbesondere der Einsatz an der Glenne in Lippstadt hat zeitweise rund 200 Einsatzkräfte gebunden, wird aber nur als ein einzelner Einsatz geführt. Der Krisenstab des Kreises Soest, der Einsatzstab der Feuerwehr unter Leitung von Kreisbandmeister Thomas Wienecke und der Stab für außergewöhnliche Einsätze der Stadt Lippstadt (SAE) tauschen sich regelmäßig aus. Auch der Austausch zu den anderen betroffenen Städten und Gemeinden im Kreisgebiet läuft engmaschig und vertrauensvoll. 

Landrätin Eva Irrgang unterstreicht: „Unser Dank gilt allen Einsatzkräften, insbesondere den Feuerwehren, den Hilfsorganisationen, dem THW, der Polizei, den Unterstützungskräften auch aus anderen Gebietskörperschaften und allen, die über die Weihnachtstage dazu beitragen, den Herausforderungen so professionell und effektiv zu begegnen. Die allermeisten von ihnen sind ehrenamtlich im Einsatz, viele von ihnen haben Kinder und sich das Weihnachtsfest sicherlich ganz anders vorgestellt. Unsere Hilfe und die Hilfe der vielen Einsatzkräfte ist bei denjenigen, die konkret vom Hochwasser bedroht werden.“

Kreisbrandmeister Thomas Wienecke sagt: „Wir sind gut vorbereitet, und es besteht nirgendwo Grund zur Panik. In der Ruhe liegt die Kraft. Wir bitten allerdings um besonnenes Handeln und auch darum, dass sich alle an die Handlungsempfehlungen und Anordnungen der Behörden halten.“


UPDATE 24.12. am Abend

Obwohl die Regenmengen etwas nachgelassen haben, sieht der Krisenstab des Kreises vor allem wegen der Lage an der Glenne in Lippstadt und ihren Deichen noch keinen Anlass, Entwarnung zu geben. Deshalb hat das Gremium entschieden, die aufgrund des hohen Koordinierungsbedarfs ausgerufene Großeinsatzlage weiter aufrechtzuerhalten. Begründung dafür sind zu erwartende weitere kräftige Niederschläge, die für den Spätnachmittag des 24. Dezember angekündigt sind, und damit steigende Pegelstände.

Das Einsatzgeschehen konzentriert sich neben Lippstadt auf Erwitte-Westernkotten, Lippetal, Warstein, Welver und Wickede (Ruhr). In der Ruhrgemeinde dringt Wasser ins dortige Wasserkraftwerk ein. Einsatzkräfte, auch vom THW und von Feuerwehren aus Nachbarkommunen, wurden zusammengerufen, um das mit leistungsstarken Pumpen zu stoppen.

Die Wasserwirtschaft des Kreises hatte mit Hilfe von Überschwemmungskarten schon am Vorabend des Heiligen Abends die Städte und Gemeinden im Kreis Soest sensibilisiert, die Risiken einzuschätzen und abzuwägen, welche die erheblichen Niederschlagsmengen für die kritische Infrastruktur und sensible Einrichtungen wie Pflegeheime mit sich bringen könnten.

Der Einsatzstab um Kreisbrandmeister Thomas Wienecke setzt im Moment alles daran, genügend Sandsäcke für wasserabweisende Barrieren vorzuhalten, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Das Hochwasserschutz-System Aquariwa wurde unter großem Personaleinsatz mittlerweile auf einer Länge vom 1.450 Metern auf der Lippstädter Holzstraße entlang der Glenne aufgebaut, um den angrenzenden Ortsteil Cappel zu schützen. Der entsprechende Deichabschnitt wird auch an den Weihnachtstagen regelmäßig kontrolliert.

Die Wetterprognosen haben Einsatzstab und Wasserwirtschaft genau im Blick. Für die nächsten 24 Stunden werden 15 Millimeter Niederschlag gemeldet, punktuell, und zwar in Staulagen, auch mehr. Für die nächsten 48 Stunden sind insgesamt zwischen 25 und 30 Millimeter vorausgesagt. Das sehen die Experten angesichts der hohen Wasserstände in den Flüssen und Bächen nicht ohne Sorgen. Denn wegen der wassergesättigten Böden kommt jeder weitere Tropfen zum Abfluss und kann die Situation verschärfen. In diesem Zusammenhang ist unter anderem zu erwarten, dass die Pegel der Lippe weiter steigen, weil im Kreis Paderborn hohe Niederschlagsmengen zu verzeichnen waren.

Die Hochwasserrückhalten erfüllen zurzeit ihren Zweck, auch wegen der guten Arbeit des Wasserverbands Obere Lippe. So wurden beispielsweise die angestauten Warsteiner Hochwasserrückhaltebecken Herrlichkeit und Widey mittlerweile wieder in einem solchen Umfang kontrolliert entleert, dass ein Puffer für neue Niederschläge vorhanden ist.


UPDATE 24.12. 8 Uhr

Nach den anhaltenden Niederschlägen der vergangenen Tage ist die Hochwasser-Situation an einigen Stellen im Kreis Soest angespannt. Insgesamt wurden die Einsatzkräfte im Laufe des Samstags, 23. Dezember, zu kreisweit 58 Einsätzen gerufen, darunter der Großeinsatz zur Sicherung der Glenne in Lippstadt-Cappel, der als ein einzelner Einsatz geführt wird. Derzeit sind mehr als 400 Einsatzkräfte unter der Einsatzleitung von Kreisbrandmeister Thomas Wienecke eingebunden oder in Bereitstellung.

Aufgrund des hohen Koordinierungsbedarfs wurde die Großeinsatzlage kreisweit ausgerufen. Einsatz-Schwerpunkte liegen neben Lippstadt in Geseke, Warstein und Lippetal.

Der Kreis Soest appelliert weiterhin: Gewässer sollten gemieden werden und Gefahrhinweise sind unbedingt zu beachten. Über die Warn-App NINA und Cell Broadcast wurde die Bevölkerung in den besonders gefährdeten Lagen in Lippstadt-Cappel, Geseke-Störmede, Geseke-Mönninghausen, Warstein-Belecke sowie -Sichtigvor und -Mülheim gewarnt. Überflutungen können hier nicht ausgeschlossen werden.

Es gelten folgende Handlungsempfehlungen:

  • Meidet das betroffene Gebiet.
  •  Informiert euch in den Medien.
  •  Umfahrt das betroffene Gebiet weiträumig.
  •  Geht bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen.
  •  Haltet Abflüsse und Schächte frei, damit das Wasser abfließen kann.
  •  Fahrt nicht durch überflutete Straßen. Schon eine geringe Wasserhöhe kann die Steuerung behindern.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Teile des Kreisgebiets weiterhin vor ergiebigem Dauerregen. Die Untere Wasserbehörde des Kreises Soest ist daher mit den kreisangehörigen Kommunen weiterhin im direkten Austausch, damit Vorsorgemaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können (z. B. Einläufe freihalten).


Wegen der anhaltenden Regenfälle in den letzten Tagen und weiterhin angekündigtem Dauerregen steigt der Wasserstand der Glenne weiter. Eine Überflutung oder ein Bruch der Glennedeiche kann nach wie vor nicht ausgeschlossen werden.

Die Bevölkerung im Umfeld der Glenne, insbesondere im Ortsteil Cappel nördlich der Beckumer Straße, ist weiterhin aufgefordert, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Informationen dazu finden sich auf der Internetseite des Umweltbundesamtes. Sollten zum Beispiel Keller geflutet werden, dürfen diese keinesfalls betreten werden. Denn es besteht die Gefahr von Stromstößen.

Gestern Abend haben Feuerwehr-Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk ein Wasserschutzsystem errichtet. Unterstützung bekamen sie dabei auch aus Hessen: von dort wurde Spezialmaterial für den Hochwasserschutz direkt nach Lippstadt geliefert. Auf einer Strecke von rund 750 Metern stehen jetzt mit Wasser befüllte Kunststoffzylinder, um das Wasser aufzuhalten, das bei einer möglichen Überflutung der Glennedeiche in Richtung Cappel abfließen würde. Aktuell tagt der Krisenstab, um das weitere Vorgehen in Cappel zu entscheiden.

Sollte es zu einem Deichbruch kommen, besteht keine Lebensgefahr. Ausschließlich Gegenstände könnten durch eine Überflutung beschädigt werden.

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