Nutria im Kreis Soest

Im Kreis Soest gibt es nicht nur heimische Tierarten. Durch Handelsströme und Klimawandel machen sich bei uns auch invasive Tierarten breit.

Ein Nutria im Wasser.
© Peter Lösch

Wildschwein, Eichhörnchen und Igel sind bei uns im Kreis Soest zu Hause. Seit mehreren Jahren kommen aber immer mehr Tiere dazu, die für heimische Tierarten gefährlich sind. Die Rede ist hier von invasiven Tierarten. Dazu zählen zum Beispiel auch Nutria oder Waschbären. Hintergrund sind große Handelsströme, über die die Tiere mitgenommen werden und der Klimawandel. Sie sind neu im Ökosystem und sorgen daher für Probleme:

  1. Sie sind Fressfeinde: Fressen heimische Tiere und Pflanzen
  2. Sie sind Konkurrenten: Sie fressen dieselbe Nahrung und nutzen dieselben Nester und Verstecke. Dadurch verdrängen sie andere Tierarten.

Dass invasive Arten bald wieder verschwinden, ist nicht zu erwarten, sagt Biologe Ralf Joest. Dafür vermehren sie sich zu schnell. Außerdem fühlen die Tiere sich im Kreis Soest ganz wohl. Sie finden hier viel Nahrung und besonders Nutria profitieren von den milden Wintern.

Nutira im Kreis Soest

In ganz NRW breiten sich Nutria aus und auch im Kreis Soest sind die Nagetiere, die ursprünglich aus Südamerika kommen, unterwegs. Schon seit Jahren laufen sie unseren Jägern über den Weg. Nutira sehen ähnlich aus wie Biber. So erkennt ihr Nutria:

  • Größe: 65 cm
  • Farbe: Gelbbraun-Schwärzlich
  • Schwanz: Drehrund, schwarz (Im Gegensatz zum platten, breiten Schwanz von Bibern)
  • Besonderheit: weiß leuchtende Barthaare

Nutria gefährden nicht nur heimische Tierarten, sondern können auch indirekt für Menschen gefährlich werden. Nutria fressen sich in Dämme. Diese können dann bei Hochwasser nicht mehr Stand halten. Außerdem bedienen Nutria sich an Pflanzen und Feldern in der Nähe von Gewässern, was für Landwirte problematisch werden kann.

Jagd auf Nutria

Nutria gelten offiziell als invasive Art, also eine Tierart, die gebietsfremd ist und unerwünschte Auswirkungen auf das Gebiet oder andere Tierarten hat. Das hat zur Folge, dass die Tiere gejagt werden dürfen. Das ist allerdings ausschließlich Jägern vorbehalten. Nichtjäger dürfen Nutria zwar bekämpfen, aber nur mit einem Sachkundenachweis und einer waffenrechtliche Erlaubnis, heißt es von der unteren Naturschutzbehörde des Kreis Soest.

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