Anzeige
Rekordjahr für Windenergie in NRW – Auch der Kreis Soest legt zu
© Hellweg Radio (Symbolbild)
Teilen:

Rekordjahr für Windenergie in NRW – Auch der Kreis Soest legt zu

NRW steuert auf ein Rekordjahr bei der Windenergie zu. Im Kreis Soest gingen fünf neue Anlagen ans Netz, 17 wurden genehmigt. Doch lange Wartezeiten und Transportprobleme bremsen den Ausbau.

Veröffentlicht: Montag, 21.07.2025 09:50

Anzeige

Mehr neue Anlagen als je zuvor

Anzeige

Der Windenergieausbau in Nordrhein-Westfalen entwickelt sich rasant: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 sind laut einer vorläufigen Auswertung des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) landesweit 101 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 525 Megawatt ans Netz gegangen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2022 waren es 421 MW. Nach Abzug abgebauter Altanlagen ergibt sich ein Nettozuwachs von 479 MW – damit liegt NRW bundesweit an der Spitze.

Anzeige

Kreis Soest im regionalen Vergleich

Anzeige

Auch im Kreis Soest tut sich etwas: Hier wurden 17 neue Windkraftanlagen genehmigt, fünf sind bereits in Betrieb gegangen. Damit liegt der Kreis auf Augenhöhe mit dem Kreis Warendorf, wo ebenfalls fünf Anlagen ans Netz gegangen sind – allerdings bei über doppelt so vielen Genehmigungen. Der Hochsauerlandkreis verzeichnet sieben Inbetriebnahmen und ganze 64 Genehmigungen. Im Kreis Paderborn sind sogar elf neue Anlagen am Netz, bei insgesamt 34 Genehmigungen.

Anzeige

NRW baut seine Vorreiterrolle aus

Anzeige

Der LEE NRW rechnet für das gesamte Jahr mit einem neuen Rekordwert beim Windenergieausbau: Die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2017 von 881 MW könnte deutlich übertroffen werden. Bereits in der ersten Jahreshälfte wurden 468 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 2.822 MW genehmigt – das entspricht rund 35 Prozent aller bundesweiten Genehmigungen. „Wenn der Himmel nicht auf die Erde fällt, wird 2025 ein Rekordjahr“, sagt LEE-Geschäftsführer Christian Vossler.

Anzeige

Netzanschluss und Transporte als Engpässe

Anzeige

Trotz der erfreulichen Zahlen gibt es auch Kritik. Vor allem der schleppende Netzanschluss neuer Anlagen sorgt für Frust bei Betreibern und Investoren. Auch der Transport der tonnenschweren Windrad-Bauteile über Autobahnen und Landstraßen bleibt eine Herausforderung. Die vom NRW-Verkehrsministerium eingerichtete Stabsstelle Windenergie zeigt laut Vossler bisher kaum Wirkung. Vorschläge wie temporäre Behelfsausfahrten oder spezielle Transportkorridore seien bisher nicht umgesetzt worden.

Anzeige

Mehr Beteiligung von Bürgern und Unternehmen gefordert

Anzeige

Langfristig soll der Windkraftausbau auch den Menschen vor Ort mehr Vorteile bringen. Das Ende 2023 beschlossene Bürgerbeteiligungsgesetz sowie spezielle Bürgerstromtarife bieten hierfür eine gute Grundlage. Vossler fordert jedoch, die direkte Stromversorgung von Unternehmen durch benachbarte Windparks stärker auszubauen. Bisher werde dieses Modell nur von zwei Betrieben landesweit genutzt – deutlich zu wenig, um den wirtschaftlichen Nutzen der Windkraft voll auszuschöpfen.

Anzeige
Anzeige
Anzeige