So verhaltet ihr euch bei Gewitter richtig

Wenn es heute oder in den kommenden Tagen mal doch so richtig gewittern sollte, dann gibt es einige Dinge, auf die wir achten sollten.

Denn Gewitter können gefährlich werden. Im schlimmsten Fall sorgt ein Blitzschlag durch den Stromfluss zu Atem- bzw. Herzstillstand. Kreisbrandmeister Thomas Wienecke hat weitere Tipps für uns parat.

Gewitter, wenn ihr unterwegs seid...

"Eiche weiche, Buche suche", wer diesen Spruch kennt, der muss wissen: Er ist absoluter Quatsch. Sucht keinen Schutz unter einem Baum! Blitze schlagen nämlich fast immer in die höchsten Objekte oder in die höchsten Gebäude ein. Deshalb solltet ihr zu einem Baum mindestens 10 Meter Abstand halten. Bleibt am besten auch Türmen, Strommasten, Laternen oder Ampelmasten bei Gewitter fern.

Wenn es in der Nähe eine Schutz- oder Grillhütte gibt, könnt ihr euch da natürlich unter stellen. Ansonsten hilft euch auch eine Mulde. Wenn ihr aber auf freier Fläche allein da steht - ohne Schutz - dann könnt ihr auch mit eng zusammenstehenden Füßen auf den Boden hocken. Damit gebt ihr einem Blitz möglichst wenig Angriffsfläche.

Wer jetzt denkt: ,,Ach, dann leg ich mich einfach flach auf den Boden", auch der irrt. Das elektrische Potenzial eines Blitzes nimmt kreisförmig um die Einschlagstelle ab. Wenn allein eure Beine in Richtung des Blitzes liegen, kann das schon für genug Angriffsfläche sorgen.

Meist wird Gewitter von viel Regen begleitet. Einen Schirm solltet ihr aber trotzdem nicht benutzen. Der Schirm ragt nach oben und gilt somit als potenzielles Ziel für einen Blitz.

Gewitter, wenn ihr im oder am Wasser seid...

Es ist zur Zeit heiß im Kreis Soest. Viele suchen daher Abkühlung im Freibad oder am Albers- oder Möhnesee. Für alle Wasserstellen gilt: Im und auf dem Wasser herrscht höchste Gefahr, weil ihr auf dem Wasser die höchste Erhebung darstellt. Da würde der Blitz sofort einschlagen.

Wenn ihr ein aufziehendes Gewitter bemerkt, steuert sofort den Beckenrand bzw. das Ufer an und kommt schnellstens aus dem Wasser.

Gewitter, wenn ihr auf zwei oder vier Rädern unterwegs seid...

Autos, Bahnen oder Busse sind die sichersten Plätze, wenn ein Gewitter tobt. Der faradaysche Käfig aus Metall leitet die Energie nach außen ab. Wichtig ist, dass ihr die Fenster des Fahrzeugs geschlossen haltet.

Auf dem Fahrrad oder Motorrad seid ihr dagegen nicht gegen Blitze geschützt. Auch wenn die Reifen aus Gummi sind, schützt euch das nicht vor einem Blitzeinschlag. Auch, wenn der Blitz zum Beispiel 30 Meter entfernt von euch einschlagen sollte, seid ihr in Gefahr. Das elektrische Feld breitet sich ja kreisförmig um die Einschlagstelle aus (siehe oben).

Gewitter, wenn ihr zu Hause seid...

Viele lieben es, sich das Spektakel am Himmel am geöffneten Fenster anzugucken. Ob das Fenster jetzt auf oder zu ist, ist egal. Beides ist ungefährlich. Bei Wind, Starkregen oder Hagel solltet ihr die Fenster aber vielleicht doch besser schließen. ;-)

Besonders wer in alten Häusern wohnt, sollte bei Gewitter aufs Duschen verzichten. Blitze können nämlich auch über die Wasserleitungen bis ins Haus gelangen. Besonders gefährdet sind Altbauten, weil da die Metallleitungen oft nicht ausreichend geerdet sind. Also wartet zu eurer eigenen Sicherheit am besten mit dem Duschen, bis sich das Unwetter gelegt hat.

Wie erkenne ich, dass ein Gewitter gefährlich ist?

Um zu wissen, wie nah sich das Gewitter befindet, könnt ihr die Zeit zwischen Blitz und Donner messen. Der Schall breitet sich in der Luft langsamer aus, deshalb hören wir den Donner erst nach dem Blitz. Wenn der Abstand zwischen Blitz und Donner weniger als 10 Sekunden beträgt, ist das Gewitter sehr nah. Dann ist auch die Gefahr für Blitzeinschläge in unmittelbarer Nähe sehr hoch. Hier besteht sogar Lebensgefahr.

Wenn ihr die Tipps von Kreisbrandmeister Thomas Wienecke beim nächsten Gewitter beherzigt, kann eigentlich nichts schief gehen.

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