Soester Arzt leitet Arktis-Forschungsstation

Peter Frölich war lange Arzt am Klinikum Stadt Soest und ist jetzt auf einer Forschungsstation in der Antarktis, um an verschiedenen Dingen zu forschen.

© Peter Frölich

Ein Gebäude mit zwei Stockwerken, knapp 60 Meter lang, und rund 50 Bewohner. Das ist die Lage in der Forschungsstation Neumayer 3 in der Antarktis, also am Südpol. Da ist gerade Sommer und deswegen wird es gerade nicht dunkel. Seit Dezember ist Peter Frölich der Leiter der Station. Er war lange Arzt am Klinikum Stadt Soest. Mit so vielen Menschen auf engem Raum kann auch Lagerkoller entstehen. Aber nicht am Südpol, sagt Frölich:

"Wenn wir vor die Haustür gehen, dann haben wir eine endlose Weite vor uns, also mehr Platz kann man eigentlich nicht haben!"

Er ist aktuell nicht nur der einzige Arzt auf der Forschungsstation „Neumayer III“ des Alfred-Wegener-Institutes (AWI), sondern trägt auch die Gesamtverantwortung für die Leitung der Station. Geforscht wird unter anderem zu Erdbeben und der Tierwelt vor Ort. Die Forschungsstation steht keineswegs auf erdiger Landmasse, sondern ist auf bis zu 200 Meter dickem Schelfeis verankert – was es möglich macht, sie während des rund dreimonatigen antarktischen Sommers mit einem Schiff anzusteuern und zu versorgen.

Zur Station „Neumayer III“

„Neumayer III“ wurde am 20. Februar 2009 in Betrieb genommen. Die rund 60 Meter lange Station ist in modularer Bauweise errichtet worden, steht auf 16 hydraulisch verstellbaren Stelzen und bietet in 15 Unterkunftsräumen Schlafgelegenheiten für bis zu 40 Personen. Für sie gibt es unter anderem einen Essensraum, Dusch- und Waschräume, Sportmöglichkeiten – und eine Sauna. Vor allem aber wartet viel Arbeit auf ihn: Als einziger Arzt muss er helfen können, wenn seine Hilfe gebraucht wird – dafür hat er unter anderem einen kleinen OP und ein ebenfalls kleines Labor zur Verfügung und wichtige medizinische Geräte. Falls nötig, wird er aber auch über Datenleitungen mit der AWI-Zentrale in Bremerhaven verbunden sein.

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