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Straßenmeisterei Erwitte gegen Eichenprozessionsspinner
© Symbolbild: Hellweg Radio
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Straßenmeisterei Erwitte gegen Eichenprozessionsspinner

Natürliches Mittel soll vorbeugend wirken.


Veröffentlicht: Donnerstag, 28.04.2022 11:17

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Es ist ein Kampf gegen eine kleine, aber gefährliche Raupe. Die Städte und Gemeinden im Kreis Soest, aber auch die Straßenmeisterei in Erwitte beginnen jetzt damit, den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen. Seit etwa zwei Jahren wird im Kreis Soest versucht, vorbeugend zu arbeiten. Und zwar mit sogenannten Nematoden, also winzig kleinen Fadenwürmern, die auf die Bäume gespritzt werden, sagt Rainer Schütte von Straßen NRW:

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Rainer Schütte / Straßen NRW
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Es können aber nie alle Eichenprozessionsspinner abgetötet werden. Deswegen werden die Raupen im Sommer zusätzlich von den Bäumen abgesaugt. Eichenprozessionsspinner haben Gifthaare, die beim Menschen schwere allergische Reaktionen auslösen können wie zum Beispiel Juckreiz, Luftnot, oder einem allergischen Schock.

In den Abendstunden versprühen die Mitarbeiter ein Nematoden-Wasser-Gemisch in das frische Laub der Eichen entlang von Bundes- und Landesstraßen. Die von Straßen.NRW eingesetzten Mittel sind für Menschen sowie andere Säugetiere, Vögel, Amphibien und Bienen ungefährlich. Die eingesetzten Nematoden gehören in vielen Gartenbaubetrieben bei der Trauermückenbekämpfung schon lange zum Standard. Die knapp 0,8 Millimeter großen Nützlinge sind lichtempfindlich und trocknen bei direkter Sonneneinstrahlung schnell aus. Deshalb werden sie erst am Abend mithilfe eines knapp acht Meter langen Teleskoparms direkt in die Baumkronen gespritzt. Bei starkem Wind oder Regen können die Nematoden nicht erfolgreich eingesetzt werden. Da die Raupen des Eichenprozessionsspinners nicht alle zeitgleich schlüpfen und Tiere von benachbarten Bäumen einwandern können, ist etwa 14 Tage später ein zweiter Spritzgang notwendig.

 

Im April beginnt die Raupenzeit des Eichenprozessionsspinners, einem von Juli bis September aktiven Nachtfalter. Die Raupen können für Menschen und Tiere aufgrund ihrer feinen Haare gefährlich werden. Diese enthalten ein Nesselgift, das die Atemwege reizen und allergische Reaktionen auslösen kann. Bei Kontakt mit der Haut können sie heftigen Juckreiz auslösen. Die Brennhaare können bis zu einem halben Kilometer weit fliegen und stellen bis zu drei Jahre lang eine Gesundheitsgefahr dar, wenn sie nicht fachgerecht entfernt werden.

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