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Studie: Ärztemangel könnte auch den Kreis Soest treffen
© Symbolbild / Hellweg Radio
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Studie: Ärztemangel könnte auch den Kreis Soest treffen

Im Kreis Soest droht in den kommenden Jahren ein deutlicher Hausärztemangel. Laut einer Studie der Barmer könnten vor allem Lippstadt, Werl und Warstein betroffen sein – viele Mediziner gehen bald in Rente. Hausärztesprecher Heinz Ebbinghaus fordert Gegenmaßnahmen.

Veröffentlicht: Montag, 06.10.2025 10:58

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Viele Hausärzte kurz vor dem Ruhestand

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Im Kreis Soest könnte es in den kommenden Jahren deutlich schwieriger werden, einen Termin beim Hausarzt zu bekommen. Laut einer aktuellen Studie der Krankenkasse Barmer und der Bertelsmann Stiftung wird die Versorgungsquote mit Hausärzten bis 2040 teils deutlich sinken – besonders in den Regionen Lippstadt, Werl und Warstein.

Ein Grund: Viele Mediziner gehen bald in Rente, während gleichzeitig immer weniger junge Ärztinnen und Ärzte nachrücken.

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Über 40 Prozent über 60 Jahre alt

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Wie ernst die Lage ist, zeigt ein Blick auf die Altersstruktur der Hausärzte im Kreis Soest.

„Wir Hausärzte werden älter. So sind bereits im Kreis Soest über 40 Prozent aller Hausärzte über 60 Jahre alt. Was das für die kommenden Jahre bedeutet, lässt sich daran absehen“, sagt uns Heinz Ebbinghaus, Hausärztesprecher im Kreis Soest.
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Nachwuchs fehlt – Bürokratie schreckt ab

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Ebbinghaus fordert, den Beruf des Landarztes wieder attraktiver zu machen. Dazu gehöre weniger Bürokratie, eine bessere digitale Infrastruktur und mehr Unterstützung vor Ort:

„Ich denke, hier sind auch die örtlichen Kommunen gefragt – mit attraktiven Wohnmöglichkeiten, Freizeitangeboten, Kitas und Schulen für niederlassungswillige Hausärzte und ihre Familien“, so Ebbinghaus gegenüber Hellweg Radio.
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Neue Wege in der Versorgung nötig

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Um die drohende Lücke in der Versorgung zu schließen, müssten künftig mehr Aufgaben an medizinisches Fachpersonal übertragen werden, meint Ebbinghaus:

Wir brauchen eine vermehrte Delegation von ärztlichen Leistungen an entsprechendes Fachpersonal – wie Physician Assistants oder medizinische Fachangestellte. Sie sollen uns nicht ersetzen, sondern ergänzen, auch zum Wohle der Patienten.“

Die Studie der Barmer und der Bertelsmann Stiftung macht deutlich: Ohne gezielte Gegenmaßnahmen droht der Hausärztemangel, der in anderen Regionen NRWs bereits spürbar ist, bald auch den Kreis Soest zu treffen.

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