Suchtberatung im Kreis Soest
Veröffentlicht: Donnerstag, 10.11.2022 06:19
Viele Menschen im Kreis Soest haben Probleme mit Alkohol, Drogen und mehr. Hier gibt es den Überblick zu Hilfe, zu Anzeichen oder Tipps für die Unterstützung.

Anlässlich des Aktionstages "Suchtberatung - kommunal wertvoll!" gibt es heute an den Beratungsstellen der Diakonie Ruhr-Hellweg im Kreis Soest einen Tag der offenen Sprechstunde. Wer sich das angucken möchte, kann einfach zu den Stellen in Lippstadt, Werl, Soest und Warstein gehen. Mit diesem Tag will die Diakonie vor allem zeigen, wie die Beratung funktioniert und wie die Angebote der Suchtberatung genau aussehen.
Zu erreichen sind die Diakonie-Suchtberatungsstellen in Lippstadt (Brüderstraße 13, Tel. 0 29 41/9 78 55 40), Soest (Wiesenstraße 15, Tel. 02921/36 20-300), Warstein (Hauptstraße 7, Tel. 0 29 02/91 89 10) und in Werl (Neuer Markt 15, Tel. 0 29 22/33 53). Aber auch per Mail könnt ihr mit den Stellen in Kontakt treten.
Die Lage im Kreis Soest
Mona Emter ist die Leiterin der Suchtberatung bei der Diakonie Ruhr-Hellweg hier im Kreis Soest. Sie klärt uns auf, was eine Sucht überhaupt ausmacht: "Sucht fängt meistens damit an, dass der Betroffene versucht, mit dem Suchtmittel irgendwas zu kompensieren, seinen Zustand zu verändern. Als erstes kommt die Phase des Missbrauchs, das heißt, derjenige versucht, lockerer zu werden, entspannter zu werden. In der Regel versucht derjenige seinen Verhaltenszustand zu verändern mithilfe des Suchtmittels." Und so schätzt sie die Lage bei uns im Kreis Soest ein:
Vor allem auch die Coronapandemie hatte Einfluss auf die Sucht, vor allem auf die Mediensucht. Emter: "Im Rahmen der Lockdowns und Homeschooling ist das ein Thema, was an Größe gewonnen hat, gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Und ein Thema, was uns auch, denke ich, innerhalb der nächsten Jahre einholen wird."
Süchte sind vielfältig
Es gibt sie in ganz unterschiedlichen Formen. Die Sucht, die Abhängigkeit von etwas. Und das betrifft viele Menschen auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen. Bei den Beratungsstellen der Diakonie Ruhr-Hellweg im Kreis Soest gibt es fast alle Süchte, erzählt Mona Emter:
Und das sind mit Sicherheit noch nicht alle. Aber die ein oder andere Sucht braucht auch ganz bestimmte Hilfe. So muss zum Beispiel bei Essstörungen oder der Mediensucht der Konsum reguliert werden. Die Kontrolle steht im Vordergrund. Gegessen werden muss immer, auf Alkohol und Drogen kann verzichtet werden und das Leben kann ohne weitergehen. Auch bei der Mediensucht ist es heutzutage unmöglich, komplett auf Medien zu verzichten.
Die Suchtberatung
Wer Hilfe in Anspruch nehmen will oder Betroffenen helfen will, kann sich an die Suchtberatung wenden. Nicht nur bei der Diakonie Ruhr-Hellweg. Und so eine Beratung soll dann vor allem erstmal unkompliziert sein, sagt die Leiterin der Suchtberatung:
Auch als Angehörige könnt ihr euch an die Suchtberatung wenden. Dann wird in jedem einzelnen Fall genau geschaut, wie die Hilfe aussehen kann. Ihr könnt aber auch ohne Beratung ein paar Dinge tun, um die Betroffenen zu unterstützen:
Auch das Thema Selbsthilfegruppen ist ein Wichtiges. Mona Emter:
Zahl bei Jugendlichen rückläufig - erstmal
Die Zahlen werden regelmäßig erfasst, was Jugendliche angeht. Laut der Diakonie Ruhr-Hellweg sind die Zahlen rückläufig. Mona Emter geht davon aus, dass das vor allem an der Coronapandemie liegt. Es gab weniger Partys und so weiter. Deshalb geht sie auch davon aus, dass die Zahlen in den nächsten Jahren wieder deutlich ansteigen werden. Bei Jugendlichen sind die Süchte vor allem Cannabis, Alkohol sowie Drogen und Amphetamine. Die Fälle von Essstörungen sind dagegen ebenfalls rückläufig im Vergleich. Die Expertin hat auch noch Tipps, wie ihr Anzeichen einer Sucht bei Kindern und Jugendlichen erkennen könnt:
Die Expertin rät uns da, dass wir die Probleme bei den Jugendlichen ansprechen sollten. Dass wir unsere Beobachtungen klar benennen und fragen, wie es dem Kind geht, wo die Gründe für die Probleme liegen könnten.