
Terrorismusverdacht: Razzia auch in Soest
Nach einer Anti-Terror-Razzia in mehreren NRW-Städten sitzt ein 27-Jähriger in U-Haft. Er steht im Verdacht, mit Betrugstaten Geld für einen islamistisch motivierten Anschlag beschafft zu haben. Auch in Soest wurde durchsucht.
Veröffentlicht: Mittwoch, 09.07.2025 03:56
Terrorismusverdacht
Zur Verhinderung eines mutmaßlich geplanten islamistisch-terroristisch motivierten Anschlags haben Spezialeinheiten der Polizei am frühen Dienstagmorgen mehrere Objekte in Nordrhein-Westfalen durchsucht. Die Razzien fanden zeitgleich an sechs Orten in Essen, Dortmund, Düsseldorf und auch in Soest statt, wie die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf und die Polizei Essen mitteilten.
27-Jähriger in Essen festgenommen
Düsseldorf (dpa) - Ein wegen Terrorverdachts vorläufig festgenommener 27-Jähriger in Nordrhein-Westfalen soll noch heute einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat einen Haftbefehl gegen den Mann erwirkt, wie eine Sprecherin sagte. Ihm wird gemeinschaftlicher gewerbsmäßiger Betrug zur Finanzierung eines mutmaßlich geplanten islamistisch-terroristisch motivierten Anschlags vorgeworfen.
"Wir gehen davon aus, dass er Betrugstaten begangen hat und mit den Geldern, die er durch diese Betrugstaten erlangt hat, beabsichtigte, einen Anschlag zu organisieren, zu planen", sagte die Sprecherin. Bei dem 27-Jährigen handelt es sich um einen Mann mit bosnisch-herzegowinischer Staatsangehörigkeit.
Bei den Betrugstaten soll es sich um den Kauf und den Verkauf von hochpreisigen Elektrogeräten gehandelt haben. Die Ermittlungsbehörden gingen davon aus, dass diese bestellt und dann nicht bezahlt wurden, sagte Oberstaatsanwältin Alexandra Wiese von der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur. Darüber hinaus gebe es weitere Beschuldigte. Man gehe davon aus, dass diese sich an Betrugstaten beteiligten.
"Ob sie aber davon wussten, wofür diese Gelder eingesetzt werden sollten, ist Gegenstand der Ermittlungen."
Innenminister Reul: „Terrorpläne gestoppt“
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte, die Polizei habe mögliche Terrortaten gestoppt. Er betonte die Entschlossenheit der Ermittler, gegen Terroraktivitäten vorzugehen:
„Wer bei uns Terrorpläne verfolgt, muss damit rechnen, dass morgens das SEK vor der Tür steht – und zwar rechtzeitig.“ sagte der CDU-Politiker.
Auch Soest war Teil der Razzia
Auch der Kreis Soest war Teil des Großeinsatzes. Wie Oberstaatsanwältin Alexandra Wiese gegenüber Hellweg Radio erklärte, zielten die Maßnahmen in Soest nicht gegen einen Beschuldigten, sondern gegen eine Person, die als Zeuge geführt wird.
„Die Durchsuchungsmaßnahmen in Soest richteten sich gegen einen Zeugen und dienten der Auffindung von Beweismitteln“, so Wiese.
Welche konkreten Hinweise dabei im Fokus standen, ist bislang nicht bekannt. Sobald es neue Entwicklungen gibt, erfahrt ihr sie natürlich direkt bei uns – im Radio und online.
