
Schwarze Schafe - die gibt es ja leider überall. Irgendwie schade, dass das nicht einfach so mal funktioniert. Weil einige Teststellen-Betreiber in Bayern und NRW bei den Abrechnungen der Tests betrogen haben sollen, stehen die Teststellen bundesweit in der Kritik. Wie werden diese Teststellen eigentlich genau betrieben? Ab wann darf man eine Teststelle überhaupt betreiben? Das ist alles in einer Verordnung geregelt.
Darin ist übrgigens auch geregelt, wer einen überhaupt testen darf. Da kann man alles erleben. Entweder das Stäbchen bis an die hintere Gehirnwand oder aber nur so vorne gefühlt am Nasenrand gekitzelt... Das könnte zum einen daran liegen, welche Schulung das Test-Personal bekommen hat. Denn das kann sehr unterschiedlich sein, sagt Thorsten Dietscheidt. Er ist Koordinator für die Testzentren im Kreis Soest:
"Von der Online-Schulung, die 1,5 Stunden dauert bishin zu ganztägigen Schulungen von Ärzten gibt es alles. In der Verordnung sind gewissen Bedingungen genannt, die aber sehr oberflächlich gehalten sind."
Der andere Punkt sind die Tests selbst, denn die sind von Teststelle zu Teststelle auch unterschiedlich, sagt Dr. Horst Heidel, von der Engel-Apotheke in Soest:
"Es waren früher die Profitests, womit ein tiefer Nasenabstrich genommen wurde. Das heißt es wurde so tief gebohrt, bis die Träne floss. Aber dafür ging es schneller. Die neueren Tests sind vorne an der Nase - nur so 2-3 Zentimeter weit rein. Dafür muss aber länger gedreht werden, um genügend Material zu sammeln."
Und dann gibts ja auch noch die Lolli-Tests in Lippstadt zum Beispiel. Die funktionieren ja nun mal ganz anders. Ohne Nase. Es gibt da also viele Unterschiede im Kreis Soest.
Im Kreis Soest stehen die gut 150 Teststellen schon seit März unter Beobachtung. Allerdings nicht wegen Betrugsverdacht, sondern es werden die Mindeststandards kontrolliert. Zum Beispiel ob die Tests auch nach den Vorschriften durchgeführt werden oder die nötigen Hygienestandards eingehalten werden. So mussten bereits zwei Testzentren eines Betreibers die Genehmigung zum Betreiben entzogen werden.
Bei möglichen Abrechnungsbetrügereien ist es aktuell unklar, wer die Testzentren kontrollieren soll. Und wer überhaupt das Personal dafür hat. Die Teststellen selbst geben die Daten anonymisiert an die jeweiligen Stellen weiter. Nur bei positiven Tests werden persönliche Daten übermittelt. Dabei gibt der Betreiber zum Abrechnen nur die Anzahl an durchgeführten Tests an. Pro Test werden aktuell 18 Euro erstattet. Die Teststellen müssen aber alle Daten von getesteten Personen eigenständig speichern. Bis mindestens 2024. So kann auch im Nachhinein ein möglicher Betrug aufgedeckt werden.