Teure Butter: Landwirt aus Soest-Ostönnen erklärt den Grund

Die Butter ist im Moment so teuer wie noch nie. Woran das liegt und was eine Mücke mit dem Preisrekord zu tun hat, lest ihr hier.

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Bis zu 3,99 Euro für ein Päckchen Butter

Die Butter ist unser liebstes Streichfett. Aber ihr Preis sorgt aktuell bei vielen von uns für Schnappatmung: Bis zu 3,99 Euro kostet ein Päckchen Markenbutter in den Supermärkten im Kreis Soest aktuell, die günstige Eigenmarke mindestens 2,39 Euro. So teuer war die Butter in Deutschland noch nie.

 Woran liegt`s? Nachfrage bei Oliver Bartelt. Er ist der Pressesprecher der größten genossenschaftlichen Molkerei Deutschlands. Rund 4.000 Landwirtinnen und Landwirte beliefern das DMK, das Deutsche Milchkontor, mit ihrer Rohmilch. Die Molkerei macht daraus Joghurt, Käse – und eben Butter.


"Auf der einen Seite haben wir den Effekt, dass seit Juni die Mengen nachlassen, die wir von unseren landwirtschaftlichen Betrieben angeliefert bekommen. Das liegt auch an der Saison. Dazu kommt noch, dass die Rohmilch, die geliefert wird, schwächere Fettgehalte aufweist. Und gerade wenn wir über Butter sprechen, brauchen wir einen relativ hohen Fettgehalt.", so Bartelt.

Weniger Milch wegen Blauzungenkrankheit

Ein Grund dafür ist die schlechte Futterernte im letzten Jahr. Starkregen und Dürre sorgen für weniger Nährstoffe in Mais oder Gras – die Kühe produzieren weniger Milch. Die Futterernte bei uns im Kreis Soest fiel in diesem Jahr zwar relativ gut aus. Aber die Blauzungenkrankheit macht vielen Betrieben zu schaffen. So auch Landwirt Darius Oevel aus Soest-Ostönnen. Einige seiner Milchkühe sind erkrankt:

 

"Wenn die Kuh nicht fit ist, sondern krank, dann wird die Milch dünner. Dann sind also weniger Fett und Eiweiß enthalten. Generell denke ich aber, der hohe Butterpreis liegt an der wenigen Milchmenge, die verfügbar ist. Und gerade jetzt, in der Vorweihnachtszeit, fangen alle an zu backen, die Nachfrage ist groß - und die Butter ist eben teurer."

Wegen der begehrten Rohmilch ist der Milchpreis für den Landwirt aktuell gut: Rund 49 Cent bekommt er für den Liter von der Molkerei.

"Wir kriegen im Moment einen guten Milchpreis, da können wir echt gut mit leben. Andererseits haben wir grad mit der Blauzunge zu kämpfen, die sorgt für hohe Kosten. Vor allem Tierarztkosten.“

Die meisten seiner Kühe seien inzwischen über den Berg. Darius Oevel hofft, dass nun auch die Milchleistung langsam wieder steigt.


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