Tödliches Zugunglück in Geseke

In Geseke ist am Sonntag (10. September 2023) ein Güterzug entgleist. Ein Mensch ist dabei ums Leben gekommen. Hier lest ihr die aktuellsten Entwicklungen.

Bergungsarbeiten nach dem Zugunglück in Geseke.
© Polizei Kreis Soest

+++Update 11.09., 19.17 Uhr+++

Das tragische Zugunglück in Geseke dürfte für längere Zeit für tausende Bahnfahrgäste in unserer Region Probleme bedeuten. Die Hauptstrecke zwischen Lippstadt und Paderborn ist bis auf weiteres gesperrt. Sowohl der RE11 als auch die RB89 fallen zwischen Lippstadt und Paderborn aus. Alternativ können Fahrgäste Busse nutzen, die zwischen Lippstadt und Paderborn Hbf pendeln. Die sind aber voraussichtlich länger unterwegs als es normalerweise die Züge sind. Auch die Intercitys zwischen Köln, Düsseldorf, Erfurt und Gera, die normalerweise in Soest und Lippstadt halten, sind betroffen. Sie werden zwischen Hamm und Warburg umgeleitet und halten erstmal nicht mehr im Kreis Soest. Offizielle Infos, wie lange die Strecke in Geseke gesperrt ist, gibt es noch nicht. Vermutlich wird die Reparatur aber wochenlang dauern, denn der Schaden an der Strecke dürfte immens sein.

Weitere Infos zum Ersatzverkehr im Nahverkehr und weiteren Alternativen gibt es hier.

Weitere Infos zu den Umleitungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn gibt es hier.

+++Update 19.01 Uhr+++

Nach dem Zugunglück in Geseke haben inzwischen auch die betroffenen Eisenbahngesellschaften reagiert. Der Zug wurde von einer Lok der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) gezogen, die an die Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP) vermietet war. Die Westfälische Landes-Eisenbahn zeigt sich in einem ersten Statement tief betroffen über den Tod des Lokführers, eines 30-Jährigen aus Warstein. Es sei furchtbar, dass hier ein junger Mensch bei der Ausübung seines Berufes zu Tode gekommen sei, so die WLE. Ähnlich äußert sich auch die Eisenbahngesellschaft Potsdam, die den Lokführer eingesetzt hatte. Das Unternehmen sprach den Angehörigen des Lokführers sein tiefes Mitgefühl aus. Beide Eisenbahngesellschaften wollen jetzt auf die Ergebnisse der Untersuchungen der Behörden zur Unglücksursache warten.

Das Güterzugunglück in Geseke

+++Update 16.24 Uhr+++

In sozialen Medien kursiert ein Video, dass den fahrenden Zug kurz vor dem Unglück in Geseke zeigt. Dabei ist eine Person, vermutlich der Lokführer, zu sehen, die zwischen den Waggons sitzt. Das kann aber ein völlig normaler Vorgang sein, heißt es von Ermittlern. Zum Beispiel beim Rangieren oder an unbeschrankten Bahnübergängen sei es durchaus üblich, dass der Lokführer das Führerhäuschen verlässt. In diesem Fall könnte er den Zug mit einer Fernsteuerung gesteuert haben. Bei den Ermittlungen konzentrieren sich die Behörden jetzt auch auf die Lok. Unter anderem soll mithilfe der Blackbox der Lok geklärt werden, ob der Zug möglicherweise zu schnell war.

+++Update 15.14 Uhr+++

Nach dem Güterzugunglück in Geseke ist der verstorbene Lokführer, ein 30-jähriger Mann aus Warstein, jetzt geborgen worden. Das hat die Polizei bestätigt. Die Ermittlungen der Polizei an der Unglücksstelle sind jetzt erstmal abgeschlossen. Die Unfallstelle wird im nächsten Schritt dann an die Deutsche Bahn übergeben. Die Ermittlungen der Soester Kreispolizei beschäftigen sich dann als nächstes mit der Lok: Die wird jetzt gesichert und untersucht.

+++Update 13.25 Uhr+++

Die Behebung der Störung im Bahnverkehr nach dem Güterzugunglück in Geseke wird sich voraussichtlich noch lange hinziehen. Da sich das Unglück an einem Abzweig von der Hauptstrecke zwischen Lippstadt und Paderborn ereignet hat, ist die Hauptstrecke bis auf weiteres gesperrt. Experten vor Ort sprechen von mehreren Wochen, die die Arbeiten an der Strecke dauern vermutlich werden. In den Aktuellen Verkehrsmeldungen der Deutschen Bahn war zwischenzeitlich in Bezug auf die IC-Züge zwischen Köln, Düsseldorf und Gera, die in Soest und Lippstadt halten und auch über diese Strecke fahren, die Rede davon, dass die Störung schon Ende der Woche beheben sein könnte. Die Bahn bestätigt gegenüber Hellweg Radio aber, dass es sich dabei wohl um einen Fehler handelt. Bisher hatten die Streckenexperten der Bahn aufgrund der aufwendigen Bergungsarbeiten noch gar keine Chance, die Unfallstelle in Geseke in Augenschein zu nehmen. Vermutlich wird die Reparatur eher noch mehrere Wochen dauern.

+++ UPDATE 13.05 Uhr +++

Nach wie vor laufen aufwendige Bergungsarbeiten an der Unfallstelle in Geseke. Unter anderem wird aktuell versucht, den verstorbenen Lokführer, einen 30-jährigen Mann aus Warstein, zu bergen. Derweil wird tonnenweise Zement von der Unglücksstelle abgepumpt. Die Lok wird von der Polizei sichergestellt. Gemeinsam mit Experten der Bahn wird sie dann auf mögliche technische Probleme untersucht. Außerdem wird die Blackbox ausgelesen, die aufzeichnet, wie schnell der Zug war.

+++ UPDATE 11.09., 8.30 Uhr +++

Ein erster Versuch, den Verstorbenen zu bergen, ist gestern Abend gescheitert. Jetzt ist eine Spezialfirma vor Ort. Mit Kränen wird versucht, den Zug anzuheben. Allerdings gestalten sich die Bergungsarbeiten sehr schwierig, weil die Waggons so ineinander verkeilt sind. Deswegen müssen die mit Zement beladenen Waggons jetzt erstmal leergepumpt werden.

Warsteiner stirbt bei Zugunglück in Geseke

In Geseke ist es am Sonntagnachmittag (11.09.) zu einem schweren Zugunglück gekommen. Gegen 15:30 Uhr war dort ein mit Zement beladener Güterzug entgleist. Dabei ist ein Mensch ums Leben gekommen. Laut Polizei handelt es sich um den Zugführer, einen 30-jährigen Mann aus Warstein. Weitere Verletzte hat es nach aktuellen Erkenntnissen nicht gegeben. Um wirklich auszuschließen, dass sich weitere Personen in dem Bereich befinden, ist am Abend ein Helikopter über die Unfallstelle geflogen.

Der Güterzug war offenbar in Richtung Lippstadt unterwegs und kurz vor dem Geseker Bahnhof entgleist. Die Lok der WLE durchbrach eine Mauer, dahinter kollidierten die Waggons und der geladene Zement verteilte sich über die Gleise.

Rettungsarbeiten nach dem Zugunglück in Geseke.
Rettungsarbeiten nach dem Zugunglück in Geseke.© Presseteam Feuerwehren Kreis Soest
Rettungsarbeiten nach dem Zugunglück in Geseke.
© Presseteam Feuerwehren Kreis Soest

Bahnstrecke bei Geseke bleibt gesperrt

Die Bergungsarbeiten nach dem Zugunglück in Geseke werden voraussichtlich mehrere Tage dauern. Erst nach Abschluss der Ermittlungen wird die Unfallstelle an die Deutsche Bahn übergeben. Der Bahnhof Geseke sowie die Bahnstrecke zwischen Salzkotten und Geseke wurden gesperrt. Die Züge des Güter- und Fernverkehrs werden über Herford umgeleitet. Auch der Regionalverkehr der Linien RE 11 (National Express) und RB 89 (Eurobahn) sind betroffen. Informationen zum Ersatzverkehr gibt es unter www.zuginfo.nrw.

Schienenersatzverkehr zwischen Lippstadt und Paderborn

Ein Schienenersatzverkehr mit zwei Bussen der Firma Hanrath Reisen ist zwischen Lippstadt und Paderborn Hbf unterwegs.

  • RE 11 RRX: Die Züge aus Richtung Düsseldorf Hbf enden und beginnen in Hamm (Westf) Hbf/Lippstadt. Aus Richtung Kassel-Wilhelmshöhe enden und beginnen die Züge in Paderborn Hbf. Die Folge sind Teilausfälle zwischen Hamm (Westf) Hbf und Paderborn Hbf.
  • RB 89: Die Züge aus Richtung Münster (Westf) Hbf enden und beginnen in Lippstadt. Die Folge sind Teilausfälle zw. Lippstadt und Warburg (Westf)
© Hellweg Radio

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