Vereinsleben im Kreis Soest verändert

Forscher von der Uni Paderborn haben zu dem Thema eine Studie durchgeführt.

© Hellweg Radio / Symbolbild

Lohnt es sich, für das kommende Jahr ein Schützenfest zu planen? Vor dieser Frage stehen aktuell wieder viele Vereine im Kreis Soest. Die Uni Paderborn hat jetzt untersucht, wie sich das Vereinsleben bei uns zur Corona-Pandemie verändert hat. Jonas Leineweber von der Uni Paderborn sagt: Die Ungewissheit ist im Moment das größte Problem. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass Corona das traditionelle Schützenwesen stark getroffen hat. In einer Online-Umfrage wurden mehr als 2.000 Mitglieder von Schützenvereinen in Westfalen befragt. 83 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Pandemie die kulturelle Praxis ihres Vereins stark verändert hat. Am meisten bedauern die Schützen, dass ihre Schützenfeste ausgefallen sind. Die Mehrheit hat das Fest vermisst, weil man das speziell als Ort ansieht, an dem man Freunde und Bekannte wieder sieht. Weniger im Fokus stand da das ausgelassene Feiern.

Bislang beobachten die Forscher, dass die Bedeutung der Schützenvereine vor Ort gleich geblieben oder sogar gestiegen sei. Sollten aber auch in den nächsten ein oder zwei Jahren Schützenfeste und weitere Veranstaltungen abgesagt werden, gehen zwischen 50 und 60 Prozent der Befragten davon aus, dass die Mitgliederzahlen und auch die Bedeutung der Vereine zurück gehen und dass die Vereine dann auch mit ihrer Existenz zu kämpfen haben werden. Aber die Pandemie hat auch etwas Gutes im Hinblick auf Vereine. Die Forscher sind sich sicher, dass die Corona-Pandemie einen Digitalisierungsschub mit sich bringt. Denn ein Drittel der Befragten haben gesagt, dass sich die Vereine zum Teil stark weiter entwickelt haben, wenn es um die Nutzung sozialer Medien geht. Wieder andere haben Vereinsrituale ins Netz übertragen.

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