Wäster in Warstein wird renaturiert

Seit 2010 wird der Fluss Wäster in Warstein Stück für Stück renaturiert. Heute sind zwei weitere Flussabschnitte eingeweiht worden.

© Hellweg Radio

Im Juli 2019 erhielt die Stadt Warstein einen Förderbescheid des Landes NRW über 1,161 Millionen Euro zur Renaturierung des Flusses Wäster im Ortskern Warstein. Baubeginn der Maßnahme, mit dem sich das Gesicht der Wäster zwischen dem Stadtwerke-Gelände und dem Bullerteich in den kommenden Jahren maßgeblich verändern wird, war im Januar 2020. Jetzt ist sind die ersten beiden Bauabschnitte der Maßnahme abgeschlossen, und die Stadt Warstein hat die Wäster in einem symbolischen Akt den beiden Bachforellen Josef und Josefine, gestiftet durch den Sportfischerverein Warstein 1954 e.V., zurück übergeben.  


Der jahrhundertelang industriell genutzte und begradigte Fluss Wäster erhält nach und nach eine ökologische Aufwertung: 2010 wurde die ökologische Durchgängigkeit der Wäster nördlich der Firma Jungeblodt wiederhergestellt, 2015 wurde das Flussbett am Haus Kupferhammer renaturiert, 2016/17 jenes am Bullerteich. „Auch mit den jetzt fertiggestellten Maßnahmen wird weiterer Lebensraum für Tiere, Fische und Insekten geschaffen. Gleichzeitig erhält der Fluss eine Hochwassersicherung und wird durch verschiedene Zugänge wieder erlebbar gemacht“, erläutert Projektkoordinator Markus Teutenberg.

 

Im Bereich des neuen Feuerwehrgerätehauses und des Fliegenparks erfolgte dazu eine Aufweitung des Flussbettes auf bis zu sechs Meter. Oberhalb des Krankenhauses und unterhalb der Brücke „Am Josefwäldchen“ wurde der Bachlauf mäandernd verlegt, um eine Wehranlage zu umgehen. Die Wehranlage behinderte mit einer Wasserspiegeldifferenz von etwa 1,50 Meter die Fischwanderung innerhalb der Wäster. „Unsere Bachforellen Josef und Josefine können nun ungehindert durch den Flusslauf bis ins Paradies schwimmen“, sagte Markus Teutenberg, bei der Entlassung der beiden Fische ins Wasser, und spielte dabei auf eine „Paradies“ genannte Region im Oberlauf des Langenbachs an, der zusammen mit dem Wideybach die Wäster bildet. „Sie finden auch jede Menge zusätzliche Rückzugsräume, so dass sie sich bestimmt wohl fühlen werden und für reichlich Nachwuchs sorgen“, so Teutenberg weiter.

 

Dank der Förderung von Maßnahmen der Wasserwirtschaft für das Hochwasserrisikomanagement und zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie konnte die Stadt dieses Projekt umsetzen.

 

Auch an die Menschen hat die Stadt Warstein bei der Renaturierungsmaßnahme gedacht: Am Josefswäldchen und am Parkplatz der Kletterarena sind Treppen und Terrassen als Zugangs- und Aufenthaltsbereich in Flussnähe entstanden. Bürgermeister Thomas Schöne unterstreicht: „Uns liegt die Erlebbarkeit eines gelingenden Umwelt- und Naturschutzes sehr am Herzen. Dazu ist es wichtig, möglichst vielen Menschen einen Zugang zur Natur und den komplexen Zusammenhängen ökologischer Systeme zu eröffnen. Deshalb wünsche ich mir, dass viele Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Gäste die neuen – und die noch folgenden – Zugänge zur Wäster nutzen, um die Natur an diesen besonderen Orten mit Wohlbefinden, Achtsamkeit und Respekt zu beobachten.“

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