
Wassersportler aufgepasst: Viele Quaggamuscheln im Möhnesee
Im Möhnesee breitet sich die invasive Quaggamuschel immer stärker aus. Sie verstopft Anlagen, gefährdet das Ökosystem im Kreis Soest – und kommt oft über Boote ins Wasser. Warum sie so gefährlich ist und wie ihr eine weitere Ausbreitung verhindern könnt.
Veröffentlicht: Donnerstag, 14.08.2025 03:41
Ruhrverband warnt vor Folgen für Umwelt und Technik
Die gefürchtete Quaggamuschel hat sich im Möhnesee weiter ausgebreitet. Ursprünglich stammt die invasive Muschelart aus dem Schwarzen Meer. Laut Ruhrverband kann sie erheblichen Schaden anrichten: Sie verstopft technische Anlagen in Talsperren und nimmt anderen Lebewesen die Nahrung weg.
1.500 Muscheln pro Quadratmeter
Im Möhnesee haben Taucher bei Untersuchungen bis zu 1.500 Muscheln pro Quadratmeter entdeckt. Die Tiere setzen sich in großer Zahl an Bauwerke, technische Anlagen und natürliche Strukturen wie Baumstämme. Sie verstopfen Rohre und beeinträchtigen die Wasserwirtschaft. Gleichzeitig filtern sie Phytoplankton und Algen aus dem Wasser – wichtige Nahrungsquellen für Zooplankton. Das bringt das ökologische Gleichgewicht des Sees ins Wanken.
Hauptverursacher: Boote im Pendelverkehr
Die Hauptursache für die Ausbreitung: Boote, die zwischen verschiedenen Gewässern unterwegs sind – etwa zwischen den niederländischen Seen und den Sauerland-Talsperren. Schon winzige Larven oder Eier, die im Restwasser von Booten, Trailern oder Ausrüstung zurückbleiben, können ausreichen, um ein neues Gewässer zu besiedeln.
Ruhrverband appelliert an Wassersportler
Damit sich die Muschel nicht weiter ausbreitet, empfiehlt der Ruhrverband eine gründliche Reinigung vor jedem Gewässerwechsel:
- Boote, Trailer und Motoren mit Hochdruck und heißem Wasser (45–60 °C) säubern
- Restwasser komplett ablassen
- Alles gut trocknen – am besten drei Wochen lang vor dem nächsten Einsatz
Nur so könne verhindert werden, dass sich die Quaggamuschel auf weitere Talsperren ausbreitet.
Wichtig: Eine Reinigung mit Hochdruck direkt am Seeufer ist nicht erlaubt – so sollen Schadstoffe wie Chemikalien oder Kupfer aus den Talsperren ferngehalten werden.
Kein natürlicher Gegenspieler
Zwar fressen heimische Fischarten wie Brasse oder Rotauge gelegentlich Quaggamuscheln, eine natürliche Regulierung der Population durch Fressfeinde ist aber kaum zu erwarten. Und auch kulinarisch taugt die Muschel nichts: Sie ist zwar ungiftig, enthält aber kaum Fleisch – und das ist zudem zäh und ungenießbar.

