Zurück von G8 zu G9: Bündelungsgymnasien im Kreis Soest
Veröffentlicht: Freitag, 20.01.2023 06:53
Der Weg zum Abitur soll wieder 13 anstatt 12 Jahre dauern. Damit das reibungslos funktioniert, gibt es Bündelungsgymnasien in ganz NRW. Im Kreis Soest sind diese in Werl und in Lippstadt.
Im Jahr 2013 gab es einen sehr starken Abiturjahrgang, denn es haben gleich zwei Stufen gleichzeitig ihr Abitur gemacht. Das Schulsystem wurde von G9 auf G8 umgestellt. Das Abitur sollte also in acht, anstatt in neun Jahren absolviert werden. Jetzt wird das ganze wieder rückgängig gemacht. In diesem Jahr findet der Rückwechsel von G8 zu G9 statt und das hat Auswirkungen auf viele Bereiche: Die Schülerinnen und Schüler, Universitäten und Ausbildungsbetriebe.
2026 kaum Abiturienten im Kreis Soest
Durch den Wechsel von G8 zu G9 wird der Abiturjahrgang 2026 ein sehr kleiner Jahrgang. Dass der Weg zum Abi wieder 13 statt 12 Jahre dauern soll, freut die einen. Die anderen stellt es vor eine neue Herausforderung. Aufgrund der Verlängerung der Mittelstufe treten nach den Sommerferien keine regulären Gymnasiasten in die Oberstufe ein. Abitur machen im Jahr 2026 also nur Schüler, die jetzt von der Realschule auf das Gymnasium wechseln oder die, die ein Jahr auf dem Gymnasium wiederholen müssen.
Bündelungsgymnasien in Werl und Lippstadt
Um den Übergang von G8 zu G9 möglichst reibungslos zu gestalten, wird eine ganze Gruppe von Schülern jetzt in speziellen Bündelungsschulen zusammengefasst werden. Insgesamt hat das Land NRW 80 Bündelungsgymnasien ausgewählt, zwei davon im Kreis Soest: Das Mariengymnasium in Werl und das Ostendorf-Gymnasium in Lippstadt. Private Schulträger wie die Katholische Kirche planen weitere Bündelungsschulen wie zum Beispiel das Ursulinengymnasium in Werl. Außerdem besteht weiterhin die Möglichkeit, sich an den Soester Berufskollegs und an der Hannah-Arendt-Gesamtschule Abitur zu machen.
Arbeitsmarkt im Kreis Soest vor Herausforderung
Circa 200 Abiturienten wird es kreisweit in 2026 voraussichtlich geben. Das bedeutet auch für die Unis ein Jahr mit ganz wenig potenziellen Studenten. Das macht es einerseits für die Uni schwierig, alle Fächer im gewohnten Maße anzubieten und die Kurse voll zu bekommen, andererseits wird es für die wenigen Studieninteressierten einfacher, ihre Wunschfächer zu bekommen.
Auch für die Unternehmen im Kreis Soest wird der kleine Abijahrgang eine Herausforderung. Volker Verch vom Unternehmensverband Westfalen-Mitte ist sicher, dass das eine kleine Lücke reißen wird bei den Unternehmen. Diese müssen dementsprechend viel Werbung für ihre Ausbildungen machen und einiges in ihre Ausbildung investieren.