Zwei Bademeister aus Lippstadt vor Gericht

Vor drei Jahren ertrinkt ein Sechsjähriger im Lippstädter CabrioLi. Jetzt stehen zwei Bademeister vor Gericht. Der Vorwurf: Fahrlässige Tötung.

© Symbolbild, Hellweg Radio

Am 23. Juli 2019 entdeckt ein Bademeister einen Jungen, der leblos im Wasser treibt. Der sechsjährige Nichtschwimmer war im Sportbecken des CabrioLi in Lippstadt. Wassertiefe: 1,43 Meter. Nachdem ein Vater mit seinem Kind das Becken verlassen hatte, war der Junge alleine.

Zwei Minuten kämpfte der Sechsjährige um sein Leben, doch niemand sieht ihn. Trotz Reanimationsmaßnahmen und Notarzteinsatz konnte er nicht gerettet werden. Ein tödlicher Badeunfall, der nach Überzeugung des Oberstaatsanwalts Ralf Meyer, bei entsprechender Aufmerksamkeit und Sorgfalt des Personals vermeidbar war.

Bademeister vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft Paderborn will die beiden Schichtleiter des Schwimmmeisterteams von damals zur Rechenschaft ziehen. Deswegen hat sie schon im August 2022 Anklage erhoben. Den Bademeistern wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Sie sollen ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Beweismaterial bildet die Videoüberwachung im Schwimmbad. Ein genauer Termin für die Verhandlung vor dem Amtsgericht Lippstadt steht noch nicht fest, sie könnte vermutlich im Februar 2023 beginnen. In einem Fall der fahrlässigen Tötung kann das Strafmaß laut Gesetz von einer Geldstrafe bis hin zu fünf Jahren Haft betragen.

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