
Stadt Werl bereitet sich auf mögliche Evakuierung vor
Im Werler Kurpark steht eine mögliche Blindgängerentschärfung an. Mitte Juli wird der Kampfmittelräumdienst aktiv - kommt es zum Ernstfall, könnten kurzfristig tausende Bewohnerinnen und Bewohner evakuiert werden.
Veröffentlicht: Freitag, 27.06.2025 04:42
Kampfmittelsondierung am 14. Juli geplant
Im nördlichen Bereich des Werler Kurparks wird es bald ernst: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe (KBD-WL) rückt am Montag, 14. Juli 2025 an, um einen Verdachtspunkt näher zu untersuchen. Hintergrund ist eine laufende Überprüfung von Flächen, bei denen ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet wird.
Ein Verdacht bleibt bestehen
Bei ersten Überprüfungen Anfang des Jahres hatte sich einer der zwei Verdachtspunkte als harmlos herausgestellt. Der zweite Punkt konnte damals jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Eine genauere Analyse von Luftbildern durch die Bezirksregierung Arnsberg brachte nun den Hinweis, dass hier noch etwas im Boden stecken könnte – möglicherweise ein Blindgänger, möglicherweise auch nur ein Metallteil.
Was passiert am 14. Juli?
Die Experten des KBD-WL werden am 14. Juli mit Sondierungsarbeiten beginnen. Ob es wirklich zu einer Evakuierung kommt, entscheidet sich erst im Laufe des Tages. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte noch am selben Tag eine kontrollierte Entschärfung und die vorübergehende Räumung des betroffenen Bereichs notwendig werden. Die Stadt Werl hat bereits entsprechende Vorbereitungen getroffen. Über mögliche Sperrungen und Evakuierungen informiert das Ordnungsamt kurzfristig. Der genaue Zeitpunkt hängt vom tatsächlichen Fund ab – ebenso wie der Evakuierungsradius: Dieser kann 250 oder sogar 500 Meter betragen. Je nach Umfang wären dann zwischen 1.000 und 3.000 Menschen betroffen.
So werden die Anwohner informiert
Alle Anwohner im möglichen Evakuierungsgebiet bekommen in der kommenden Woche Handzettel mit den wichtigsten Infos. Zusätzlich empfiehlt die Stadt, am 14. Juli die städtischen Informationskanäle, soziale Medien sowie lokale Radio- und Presseangebote im Blick zu behalten.
Wichtig: Derzeit besteht keine akute Gefahr. Der Kurpark kann weiterhin ohne Einschränkungen besucht werden – Spaziergänge, Spielplatzbesuche und Veranstaltungen sind problemlos möglich.
Wichtige Hinweise für Betroffene
Evakuierung: Wenn es zur Räumung kommt, verlassen Sie bitte nach Aufforderung durch Stadtpersonal oder Feuerwehr Ihre Wohnung.
Entwarnung: Wird über die bekannten Kanäle (Stadt-Homepage, Social Media, lokale Medien) bekannt gegeben.
Betreuungsstelle: Wer keine eigene Unterbringung organisieren kann, kann sich während der Maßnahme in der Stadthalle Werl (Grafenweg 27) aufhalten.
Haustiere: Wenn möglich, sollten Tiere zuhause bleiben. In der Stadthalle gibt es keine Unterbringungsmöglichkeit für Haustiere.
Mobilitätseingeschränkte Personen: Wer beim Verlassen der Wohnung Hilfe benötigt, kann sich telefonisch bei der Stadt unter 02922 800-3200 melden.
Fragen? Die Abteilung Sicherheit und Ordnung steht ebenfalls unter dieser Nummer für Rückfragen zur Verfügung.
