Bahnstrecke Geseke-Paderborn: Auf - und direkt wieder zu!
Veröffentlicht: Donnerstag, 12.10.2023 06:50
Nach dem Zugunglück in Geseke, vor rund einem Monat, soll die Bahnstrecke Richtung Paderborn ab Samstag wieder frei sein. Allerdings erstmal nur für drei Tage...
Geseker Gleis nur kurzzeitig frei
Bahnpendlerinnen und Pendler zwischen Geseke und Paderborn werden wohl nur noch mit den Augen rollen: Zwar macht am Samstag (14.10.) auch das zweite Gleis der Bahn-Hauptstrecke in Geseke nach dem Zugunglück vor rund einem Monat wieder auf. Dann fahren die Züge zwischen Paderborn und Geseke wieder wie gewohnt - Und an diesem Tag kehren auch die Züge des Nahverkehrs (RE 11, RRX NationalExpress und RB 89, eurobahn) wieder zurück auf ihre alten Laufwege. Allerdings nur für ganze drei Tage. Dann wird die Strecke wegen Bauarbeiten direkt wieder gesperrt und Pendlerinnen und Pendler brauchen schon wieder starke Nerven. Das haben die Stadt Paderborn und der Nahverkehr Westfalen-Lippe mitgeteilt.
Gleisarbeiten machen Strich durch die Rechnung
Grund dafür, dass der Bahnverkehr nach drei Tagen schon wieder eingeschränkt wird, ist nicht die Bahnstrecke selbst - sondern eine Straßenbrücke. Bereits am Abend des 16. Oktober sollen dann ausgerechnet die lange geplanten, abschließenden Arbeiten an der neuen Brücke in der Paderborner Bahnhofstraße beginnen. Diese werden bis zum Morgen des 20. Oktober dauern. In diesem Zeitraum muss die Strecke zwischen Paderborn und Geseke gesperrt werden. Nachdem der Zeitplan für die Beseitigung der Schäden durch das Zugunglück in Geseke feststand, haben Experten geprüft, ob die Brückenarbeiten verschoben werden können. Weil es aber sehr komplexe Maßnahmen sind, für die Spezialfahrzeuge und Fachleute gebraucht werden, hat das nicht geklappt, heißt es aus Paderborn. Das bedeutet: Ab Montagabend fahren wieder nur Busse zwischen Paderborn und Geseke. Im Laufe des Freitags soll der Zugverkehr dann wieder anrollen.
Ersatzverkehr für Baumaßnahmen in Paderborn
Für die ausfallenden Fahrten wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die verschiedenen Ersatzverkehre können hier auf der Zuginfo-Seite nachgelesen werden.
Zugunglück Geseke: Was war passiert?
Die Bilder aus Geseke hatten am Sonntag (10. September) ganz NRW bewegt. Dort war am Nachmittag ein mit Zement beladener Güterzug mitten im Wohngebiet entgleist. (Wir berichteten) Für den Lokführer (†30) sollte jede Hilfe zu spät kommen (mehr auch hier). Noch ist unklar, wie es zu dem tödlichen Zugunglück in Geseke kommen konnte. Ein Video, das der Polizei vorliegt und im Netz kursiert, zeigt die dramatischen Sekunden kurz vor dem Unfall. Zusammengerechnet mussten 2,5 Kilometer Oberleitung, 1,6 Kilometer Schienen und 1.400 Betonschwellen beschafft und verbaut werden. Wäre die Baustelle nicht durch eine Unglück entstanden, sondern regulär geplant worden, hätte es mindestens zwei Jahre gedauert, heißt es.